Saarbrücker Verein "Weltveränderer" schenkt alten Computern ein neues Leben

Computer und Laptops sind seit Jahren aus unseren Haushalten nicht mehr wegzudenken. Und so mancher hat mit Sicherheit noch mehr als ein Gerät im Keller oder Abstellraum stehen. Weil die Technik nicht mehr auf dem Stand der Dinge ist, oder weil etwas defekt ist.

Die ausgemusterten Geräte verstauben dann mit der Zeit und geraten in Vergesseheit. Andere wandern gleich in den Müll, obwohl sie vielleicht noch nutzbar wären.

Weniger Elektroschrott

Den alten Computern und Laptops neues Leben einhauchen, das hat sich der Verein "Weltveränderer" im Rahmen des Projektes "Ein 2. Leben für euren Computer" zum Ziel gesteckt. Man wolle sich gegen die Wegwerfkultur engagieren, sagt Harald Kreutzer, der Projektkoordinator des Vereins. Wenn ein Gerät einen kleinen Defekt habe, wandere es oft in die Tonne. Denn im Laden bekämen die Kunden häufig signalisiert, dass der Computer kaputt sei und eine Reparatur so viel koste wie ein Neugerät.

Einmal im Monat - an welchselnden Terminen - laden deshalb die "Weltveränderer" Gleichgesinnte ins "Haus der globalen Nachhaltigkeit" in Saarbrücken-Malstatt ein. Dort helfen sie dann denjenigen, die ihre Computer wieder fit machen wollen.

Aufbereitung für den guten Zweck

Wenn sich nicht so viele Leute zu den Treffen einfinden würden, arbeite man einfach den "Bastelstapel" ab, sagt Elektroingeneurin Ida. Der Bastelstapel beinhaltet vor allem alte Laptops, die wieder flott gemacht werden sollen. Wenn sie damit erfolgreich ist, werden die erneuerten Laptops verschenkt. Schließlich kann sich nicht jeder ein neues Gerät leisten.

Software-Update

Die Leute seien dann oft verwundert, warum ihr Gerät so langsam laufe, sagt Harald Kreuzer. Oft würden sie deshalb lieber einen neuen Computer oder Laptop kaufen, statt eine Softwarealternative aufzuspielen.

Bei den alten Geräten ist nämlich nur die Software das Problem. Manchmal reicht schon ein Update. Wenn ein bestehendes Betriebssystem vom Anbieter nicht mehr unterstützt wird, dann gibt es auch noch die Möglichkeit, das Betriebssystem zu wechseln. Dann läuft beispielsweise das Gerät dann nicht mehr über Windows, sondern über das offene Betriebssystem Linux.

Ressourcen-hungrige Software

Grundsätzlich sei natürlich entscheidend, wofür die Nutzer ihren Computer oder ihren Laptop verwenden. Das heißt auch, wie Ressourcen-hungrig die verwendete Software sei, sagt Kreutzer. Gaming-Computer beispielsweise seien sehr schnell veraltet, da bestimmte Spiele, die neu auf den Markt kommen, immer mehr Anforderungen an die Rechenleistung stellen würden. Dabei seien viele der Gerät noch top in Schuss.

Kontaktmöglichkeiten

Wer mit seinem Gerät Hilfe benötigt, weil er beispielsweise Linux nicht gewohnt ist, kann sich ebenfalls von den "Weltveränderern" helfen lassen. Und wer dem Verein unter die Arme greifen will, kann sein Altgerät bei ihnen abgeben. Dabei gilt: Aus Platzgründen am liebsten Laptops. Im Idealfall sind die Geräte nicht älter als zehn Jahre.

Weitere Informationen zum Projekt selbst und Möglichkeiten, zur Unterstützung kann man auf der Homepage des Vereins finden.

Ein Thema aus der Sendung "Region am Mittag" am 16.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.