Ehrenamt mit Lust und Frust

Fast jeder zweite Mensch im Saarland ist laut Umweltministerium in einem Ehrenamt tätig. Ob im Fastnachtsverein, bei Essen auf Rädern oder in Chören. Gerade soziale Einrichtungen sind auf das Ehrenamt angewiesen. SR-Reporter Max Zettler hat mit zwei Frauen über Lust und Frust in ihrem Ehrenamt gesprochen.

Es ist Frühstückszeit im "Treff em Gässje" in St. Ingbert. Am letzten Tag des Monats erwarten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer besonders viele Besucher im Caritas-Tagestreff. Auf der Theke in der Mitte des Raumes stehen Schnittchen mit Käse und Wurst. Geschmiert werden die unter anderem von Annie Meister. Die Rentnerin arbeitet schon seit über dreizehn Jahren hier - ehrenamtlich.

"Kann ich helfen?"

Sie hatte 25 Jahre lang in einem Altenheim gearbeitet und eines Tages kam sie am Treff vorbei. Sie ging spontan hinein und fragte schlicht "Kann ich helfen?" Ihr Tenor sei immer gewesen, anderen Menschen zu helfen, denen es schlechter geht als ihr. Weil ihr ginge es ja ganz gut, sagt sie. Der "Treff em Gässje" ist vor allem für wohnungslose Menschen gedacht. Die ehrenamtliche Arbeit macht Annie Meister glücklich, auch wenn es manchmal eine ganze Menge Arbeit ist.

Manchmal seien die Hilfsbedürftigen verletzt oder betrunken. Das sei nicht immer einfach, zumal sie dann Schwierigkeiten hätten Vertrauen aufzubauen. Aber Vertrauen aufbauen sei eine Gabe, so Annie und so bleibe sie auch immer dran.

Helfen im Tierheim Linxbachhof

Vertrauen aufbauen, das musste auch Esther Klein im Tierheim Linxbachhof. Die Musiklehrerin kommt seit über sechs Jahren mehrmals die Woche nach Niederlinxweiler. Die meiste Zeit hat sie sich bisher um den Border Collie Blacky gekümmert. Der hat sie auch schon mal beißen wollen, allerdings mit Maulkorb. So blieb es dann bei ein paar blauen Flecken am Arm. Aber sie sei drangeblieben, denn sie habe den Hund nicht hängen lassen wollen, sagt sie. Und sie hätten es auch immer wieder geschafft.


Sie ist eine der wenigen Mitarbeiter, der Blacky überhaupt erlaubt hatte, den Maulkorb anzuziehen. Und dieses aufgebaute Vertrauen und die Ehrlichkeit des Hundes habe sie sehr erfüllt, so Esther. Habe, weil Blacky vor einer Woche eingeschläfert werden musste, wegen Herzproblemen. Das geht ihr immer noch nah, denn für sie war Blacky wie ein eigener Hund und schließlich hätten sie eine lange Zeit zusammengearbeitet. Die Trauer braucht nun Zeit.

Aufhören ist keine Option

Trotzdem will Esther Klein sich weiterhin im Linxbachhof engagieren. Wie auch Annie Meister in St. Ingbert gibt ihr das Ehrenamt zu viel Kraft und macht zu viel Spaß, um einfach damit aufzuhören.

Ein Thema auf SR 3 Saarlandwelle am 07.02.24 in der Sendung "Guten Morgen".

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