Bistum Trier macht Missbrauchsfall aus den 80ern öffentlich
Das Bistum Trier versucht, einen weiteren Missbrauchsfall aufzuklären - diesmal aus den 80er Jahren. Täter war der seit Jahren verstorbene Pfarrer Nikolaus Schwerdtfeger, der Jahre zuvor als Kaplan auch im Saarland beschäftigt war.
Mit einem Aufruf will das Bistum Trier mögliche Missbrauchsbetroffene ermutigen, sich zu melden. Im Zuge der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt durch Geistliche und auf Bitten einer betroffenen Person hat das Bistum Trier am Montag einen weiteren Missbrauchsfall aus den frühen 80er Jahren öffentlich gemacht.
Schwerdtfeger war auch im Saarland tätig
In der damaligen Pfarrei Bassenheim (heute: Pfarrei Heilig Geist Mülheim Kärlich) wurde demnach über mehrere Jahre sexualisierte Gewalt gegen das betroffene Kind verübt. Täter war der damalige Pfarrer Nikolaus Schwerdtfeger. Dieser gestand die Tat auch ein. Weil er aber im Jahr 2000 starb, konnte ein strafrechtlicher Prozess gegen Schwerdtfeger nicht zu Ende geführt werden.
Schwerdtfeger war nach Angaben des Bistums auch an zwei Stationen im Saarland eingesetzt. Ab dem 18. Oktober 1955 war er als Kaplan in Saarlouis St. Ludwig tätig (heute: Pfarrei St. Ludwig Saarlouis, Pastoraler Raum Saarlouis), ab dem 19. März 1958 und bis Februar 1962 in Saarbrücken St. Michael (heute: Pfarrei Saarbrücken St. Johann, Pastoraler Raum Saarbrücken).
Hier können sich Betroffene melden
Bislang ist dem Bistum Trier nur die Person bekannt, die darum gebeten hat, den Fall öffentlich zu machen. Sie hatte sich bereits Mitte der 90er Jahre erstmals an das Bistum gewandt. Eine kirchenrechtliche Voruntersuchung wurde damals nicht eingeleitet.
Das Bistum bittet mögliche weitere Betroffene, sich zu melden:
- Ansprechpersonen beim Bistum Trier sind Ursula Trappe und Markus van der Vorst. Ihre Kontaktdaten sind auf der Internetseite des Bistums zu finden.
- Alternativ können sich Betroffene auch an die Beratungsstelle Phoenix der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Saarland melden.
Menschen, die zwar nicht selbst von Missbrauch betroffen waren, aber einen Hinweis zu möglichen weiteren Delikten geben können, bittet das Bistum, sich per E-Mail an die Interventionsbeauftragte Katharina Rauchendecker zu wenden.
Über dieses Thema hat auch der Saartext am 26.02.2024 berichtet.