Weißstorchpopulation steigt dank des Menschen

Die Weißstörche sind zurück im Saarland. Sie siedeln sich erneut an und werden immer öfter gesichtet. Kein Wunder, denn im Bliesgau finden sie alles, was sie zum Überleben brauchen. Beispielsweise auch Heuschrecken und Frösche. Aber auch wenn die Störche zurück sind, bleibt Artensterben ein Thema im Saarland.

Von der Aussichtsplattform der begehbaren Storchenvoliere im Neunkircher Zoo kann man direkt ins Nest des Storchenpaares schauen. Jedoch brütet das Paar nicht mehr. Wahrscheinlich ist der weibliche Vogel zu alt.

Störche im Zoo

Als das Paar noch brütete, wurden die Jungvögel ausgewildert, sobald sie fliegen konnten. So sind in den letzten Jahrzehnten circa 30 junge Weißstörche freigelassen worden. Wahrscheinlich habe es jedoch nicht jeder dieser Jungvögel geschafft, in der freien Wildbahn zu überleben, sagt Norbert Fritsch, der Direktor des Neunkircher Zoos. Dafür seien jetzt aber deutlich mehr Weißstörche unterwegs als es noch vor 20 Jahren der Fall gewesen sei.

Weißstörche sind zurück

Insgesamt 44 Storchenpaare und 74 Jungvögel hatte der NABU Ende Juli im Saarland gezählt. Der Neunkircher Zoo hat dazu jedoch einen Teil beigetragen, denn er hat zusammen mit lokalen Initiativen gehandelt. Aber nicht nur die Mithilfe der Initiative und des Zoos haben sich positiv auf die Entwicklung der Störche im Saarland ausgewirkt, sondern auch die saarländische Natur.

Der Bliesgau biete die idealen Bedingungen für die Weißstörche, sagt Andreas Werno vom Zentrum für Biodokumentation des Umweltministeriums. Schließlich könnten sie dort die Nahrung finden, die sie bräuchten. Durch die Trockenheit und Wärme der letzten Jahre hätten sich die Heuschrecken stark vermehrt. Und die seien eine der Hauptnahrungsquellen für die Störche.

Insekten zunehmend bedroht

Während sich die Heuschrecken vermehrt haben, beginnen andere Insekten im Saarland zu verschwinden. So beispielsweise der Dukatenfalter. Dieser leuchtend rote Schmetterling aus dem Norden des Saarlandes bevorzuge ein kühleres Klima, sagt Werno. Das hängt damit zusammen, dass das Saarland in seiner Fläche klein und dicht besiedelt ist. So werden die Lebensräume der Tiere oft noch kleiner und zerstückelter.

Audio

Biotoptypen verschwinden

Arten schützen

Es bleibt den Tieren nicht sonderlich viel Platz, an dem sie sich ausbreiten können. Und das auch deshalb, weil jede Organismengruppe einen ganz bestimmten Biotoptyp brauche. Das fange bei den Insekten an und höre bei den Säugetieren auf, sagt Werno. So lebten in jedem Biotoptyp gewisse Tierarten. Wenn also ein Biotoptyp gefährdet sei, sei es auch die in ihm lebende Tierart.

Auch der Klimawandel trägt dazu bei, dass Biotoptypen und damit ganze Arten aus dem Saarland verschwinden. Manchmal könne der Mensch jedoch helfen, ein zerstörtes Biotop neu aufzubauen, sagt Werno. So könne man bei einigen Arten nachhelfen, sie erneut anzusiedeln.

Erste Erfolge

Bei den Weißstörchen hat das Neuansiedeln beispielsweise funktioniert. Und noch ein Vogel kommt zurück ins Saarland: der Schwarzstorch. Neuerdings seien einige Schwarzstörche im Saarland gesichtet worden, sagt Fritsch. Die Vögel brüten weit oben auf den Bäumen, in einer Höhe von circa 20 bis 25 Metern. So können sie sich ungestört im Saarland ausbreiten.

Mehr zum Thema Tierarten im Saarland

Ein Thema aus der Sendung "Bunte Funkminuten" am 26.09.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.

WOLLEN SIE SR.DE WIRKLICH VERLASSEN?

Viele Soziale Netzwerke wie Facebook oder Youtube erfüllen nicht die hohen Datenschutz-Standards des SR. Deshalb sollten Sie bei diesen Anbietern besonders auf Ihre persönlichen Daten achten.

Unser Tipp: Nur das posten und angeben, was Sie theoretisch jedem Internetnutzer zeigen würden. Außerdem sollten Sie die voreingestellten Datenschutzeinstellungen der jeweiligen Anbieter überprüfen.