Luxemburg auf "Asteroid Mission“

Luxemburg auf "Asteroid Mission“

Reporterin: Barbara Grech/Onlinefassung: Dagmar Scherer   05.12.2023 | 12:45 Uhr

Im Luxemburger Nationalmuseum für Naturgeschichte kann man zurzeit eintauchen in die Weiten des Weltalls. Im Mittelpunkt stehen dabei Asteroiden. Wie sie entstehen, wie man die Erde vor den steinigen Geschossen schützen, aber auch, wie man sie nutzen könnte.

Die Folgen eines größeren Asteroriden-Einschlags auf der Erde können verheerend sein. Vor rund 65 Millionen Jahren gab es einen solchen Asteroriden-Einschlag, der die 170 Millionen Jahre dauernde Herrschaft der Dinosaurier beendete. Die Dinosaurier starben aus und das gesamte Leben auf dem Erdball veränderte sich. Auch Hollywood hat sich natürlich der zerstörerischen Kraft der Asteroiden schon angenommen. In "Armageddon" ist Bruce Willis mit seinen Mannen im Einsatz, um einen Asteroiden zu sprengen, der die Erde zu zerschmettern droht.

In der Wirklichkeit wäre das keine gute Idee gewesen, sagt Eric Buttini. Aus einem großen Geschoss würde viele kleinere und mittlere entstehen, die ebenfalls enormen Schaden anrichten könnten.

Buttini ist Astrophysiker und der Kurator einer Ausstellung, die zurzeit im Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg zu sehen ist. Sie trägt den Titel "Asteroid Mission" und beschäftigt sich mit Asteroiden und auch dem Space-Mining.

Warum diese Ausstellung?

Asteroiden-Ausstellung im Musée national d'histoire naturelle in Luxemburg (Foto: Musée national d'histoire naturelle )

Doch warum eine solche Ausstellung in Luxemburg? Die Antwort ist einfach: Luxemburg engagiert sich beim sogenannten Space-Mining - also der Zukunftstechnologie, die es ermöglichen soll, dass künftig Rohstoffe auch auf Asteroiden abgebaut werden können. Und da immer wieder die Frage aufgetaucht sei, was es mit diesem Space-Mining überhaupt auf sich habe, sei beschlossen worden, dazu einfach mal eine Ausstellung zu machen, sagt Buttini.

Vom Mond zu den Schürfgründen

Ein Raumanzug in der Asteroiden-Ausstellung im Musée national d'histoire naturelle in Luxemburg (Foto: Musée national d'histoire naturelle )

Wie so oft, geht es auch beim Space-Mining um Geld. Um viel Geld und um Anlageoptionen. Quasi von der Bankenwelt auf den Mond und von dort aus weiter. Und so wurde denn auch tatsächlich ein Astronauten-Mond-Szenario im Museum aufgebaut, denn "wenn wir irgendwann mal Asteroiden ausbeuten wollen, dann müssen wir wahrscheinlich vom Mond aus starten", sagt Buttini. Der erste Schritt wäre deshalb der Aufbau einer Mondbasis, auf der dann auch ständig Astronauten leben würden.

In den Ohren vieler klingt das vermutlich als reine Sience-Fiction. Astrophysiker Buttini kann sich hingegen sehr wohl vorstellen, dass es Wirklichkeit werden könnte. Vielleicht in einigen Jahrzehnten, oder auch in 100 Jahren, sagt er. Aktuell sei man einfach noch ganz, ganz am Anfang.

Schutz vor den Himmelsgeschossen

Asteroiden-Ausstellung im Musée national d'histoire naturelle in Luxemburg (Foto: Musée national d'histoire naturelle )

Unabhängig vom Asteroiden-Bergbau gibt es aber natürlich noch die Gefahr, die von den Himmelsgeschossen ausgeht. Aber da weiß Buttini zu beruhigen. Es gebe entsprechende Beobachtungsprogramme und man gehe davon aus, dass man eine Asteroiden-Gefahr für die Erde mindestens 100 Jahre im Voraus entdecken werde. Also eine doch recht lange Vorwarnzeit. Außerdem gebe es bereits Experimente, wie man einen Asteroiden von seinem Kollisionskurs mit der Erde abbringen könnte. Bei einem dieser Experimente habe man einen kleinen Meteoriten frontal mit einer Sonde beschossen. Die Folge: Der Meteorid sei langsamer geworden und habe dadurch auch seine Flugbahn verändert. Ein Anfang ist also gemacht.


Auf einen Blick


Besucher in der Asteroiden-Ausstellung im Musée national d'histoire naturelle in Luxemburg (Foto: Musée national d'histoire naturelle )

10.11.2023 – 18.08.2024
"Asteroid Mission"
Nationalmuseum für Naturgeschichte Luxemburg
25, rue Münster
L-2160 Luxemburg
www.mnhn.lu

Öffnungszeiten
Montag: geschlossen
Dienstag: 10.00 bis 20.00 Uhr (ab 17.30 Uhr Eintritt frei)
Mittwoch bis Sonntag: 10.00 bis 18.00 Uhr

Ein Thema in der "Region am Mittag" am 05.12.2023 auf SR 3 Saarlandwelle

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