Ein komplett saniertes Haus mitten in Gerlfangen. Ein paar Jahre Arbeit hat Arno in das Projekt schon gesteckt. Neben Außendämmung, Wärmepumpe und moderner Fassade hat er auch viel Wert auf ein nachhaltiges Abwasserkonzept gelegt.
"Das Wasser, das vom Dach kommt, wird jetzt separat abgeleitet durch eine Zisterne in eine Sickergrube. Das heißt, das Regenwasser versickert hier in der Fläche", erklärt er das Prinzip. Zudem habe er den Beton in der Einfahrt entfernt und stattdessen ein Versickerungspflaster verlegt. Damit könne das Wasser bei heftigem Regen nicht nur schneller versickern, es sehe auch natürlicher und schöner als vorher aus.
Und genau das ist das Ziel: Um Hochwasser zu vermeiden, sollte das Regenwasser nicht in den Kanal abfließen, sondern möglichst natürlich im Boden versickern oder zwischengespeichert werden.
Förderung und zusätzlich Geld gespart
Für die Fläche, die Arno mit den speziellen Pflastersteinen und durch das Abwassersystem entsiegelt hat, bekommt er pro Quadratmeter 20 Euro vom Land. Damit kann er in seinem Fall gut ein Viertel der Kosten decken. Außerdem spart er sich einen großen Teil der Abwassergebühren und im Sommer hat er kostenloses Wasser zum Gießen: "Trockenheit ist in der Tat ein Problem hier in Gerlfangen wie überall. Im Sommer gibt es viele Wochen, in denen man den Garten wirklich wässern muss, und deshalb sind wir froh, dass wir jetzt eine Zisterne haben", sagt er.
Aktion "Wasserzeichen" des Landes
Regenwasser soll möglichst natürlich versickern oder in Zisternen aufgefangen werden und vom Abwasser getrennt werden. Das ist das große Ziel, um Hochwasser zu vermeiden.
Doch bei der Aktion "Wasserzeichen" fördert das Land nicht nur Privatbesitzer wie Arno aus Gerlfangen. Auch die Kommunen können Unterstützung in Anspruch nehmen: Pro Gemeinde sind zum Beispiel 2500 Euro für einen externen Gewässerschutzbeauftragten abrufbar, der dann die Kommune zum Beispiel beim Abwassermanagement beraten kann. Doch das Angebot wird nach Angaben des Umweltministeriums bisher kaum nachgefragt.
Fördergelder für die Verbesserung der Kanalisation
Anders sieht es bei Fördergeldern rund um die Kanalisation aus. In Selbach, einem Ortsteil von Nohfelden, werde gerade ein großer Teil des Abwassersystems erneuert, sagt Bürgermeister Andreas Veit: "Wir verlegen einen zusätzlichen Kanal, der es ermöglicht, dass das Schmutzwasser, das aus den Anwesen kommt, und das Oberflächenwasser, das als Regen auf die Straßen trifft bzw. auch über Wiesen aus dem Einzugsbereich kommt, getrennt werden. Das Frischwasser können wir dann anschließend in die Nahe führen und das Schmutzwasser zur Kläranlage."
Mit der 1,1 Millionen Euro- Investition will Nohfelden vor allem das Abwassersystem entlasten und für mögliche Starkregenereignisse in der Zukunft gerüstet sein. Etwa ein Drittel der Kosten erstattet das Land. Wer Fördergelder der Aktion "Wasserzeichen" für private Projekte nutzen möchte, kann sich auch von der zuständigen Gemeinde beraten lassen.
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Ein Thema in der "Region am Mittag" am 30.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.