Noch bis in die Mitte der Sechziger durften Frauen in Deutschland ohne das Okay ihres Mannes zum Beispiel weder einen Führerschein machen noch ein Bankkonto eröffnen - geschweige denn selbst Geld ausgeben.
Damals wie heute
Für die 73-jährige Doris ist es wichtig, das sichtbar zu machen. "Ich merke, je weiter wir kommen, desto mehr berührt es mich", sagt sie. Und es sei ja nicht nur ein Thema aus vergangenen Zeiten, sagt Susanne Hohlfeld-Heinrich. Sie betreut das "Zuhause in Molschd"-Projekt und hat auch die Tanzgruppe "zeit:los" mit initiiert. Dazu brauche man nur beispielsweise nach Afghanisan zu schauen. Und nicht nur dorthin. Erkämpfte Frauenrechte würden wieder zunichte gemacht. Und so schlägt die Gruppe schlägt mit ihrer Tanzinszenierung auch den Bogen in die heutige Zeit. Tanz und Nachricht
Neben der tänzerischen Darstellung spielen bei der Inszenierung auch aktuelle Nachrichten eine Rolle, die vorgetragen werden. "Zwei von drei Frauen erleben in ihrem Leben sexuelle Belästigung. Weltweit sind neun von zehn Opfern häuslicher Gewalt Frauen. Von weiblicher Genitalverstümmelung sind weltweit zweihundert Millionen Frauen in 31 Ländern betroffen." Begleitend weichen die Tänzerinnen zurück, halten sich besorgt Augen, Ohren oder Münder zu oder kauern sich zusammen.
Ein hoffnungsvoller Ausklang
Zum Abschluss will die Gruppe aber auch zeigen, dass für Frauen nicht alles schlecht ist und wie viel sie im Laufe der Zeit schon erreicht haben. Dafür betritt auch das achte Mitglied der Tanzgruppe die Bühne: Für das hoffnungsvolle Ende singt die blinde Ingeborg Damaske noch einen Klassiker.
Die gesamte Choregraphie haben die Laientänzerinnen zusammen mit der Tanzlehrerin Claudia Meystre einstudiert. Meystre choregraphiert auch Aufführungen am Staatstheater in Saarbrücken.
Ein Thema in der "Region am Mittag" am 16.11.2023 auf SR 3 Saarlandwelle