"Hedwig and the Angry Inch" in der Alten Feuerwache

"Hedwig and the Angry Inch" feiert Premiere in der Alten Feuerwache. Hedwig, die als Hansel geboren wurde, stellt ihre Lebensgeschichte vor. Aus Liebe zu einem GI lässt sich Hansel nämlich zu Hedwig operieren. Dabei läuft die OP schief und zurück bleibt ein "Angry Inch". Hedwig und der GI heiraten, doch die Beziehung scheitert. Und auch die nächste Beziehung scheitert, womöglich am "Angry Inch".

Mit ihrer Band und ihrem Mann Yitzak reist Hedwig umher und erzählt ihre Lebensgeschichte. Und Yitzak kann sich besonders gut in Hedwig einfühlen, denn er ist in Wahrheit Christel. Die Band trägt schrille Kostüme und Perücken, ganz im Stil der 70er Jahre Glamrock-Szene. Hedwig trägt außerdem viel Schminke und Plateauschuhe.

Riesenerfolg in den 90ern und jetzt

Hedwig and the Angry Inch war Anfang der 90er-Jahre ein Riesenerfolg am Off-Broadway, also auf den kleineren Bühnen nebenan. Sogar David Bowie soll in den Aufführungen gesessen haben. Die queere Bewegung hatte ein Stück, das es - mit mehreren Tony Awards ausgezeichnet - später auch in die erste Reihe am Broadway geschafft hat.

Das Ganze könnte damit ein platter, aber schriller Abend werden. Dass es so nicht kommt, liegt sicher an der Inszenierung, vor allem aber am feinen, ernsthaften und facettenreichen Spiel von Hauptdarsteller Lukas Witzel. Den wollte Intendant Bodo Busse unbedingt für die Rolle haben.

Facettenreiche Besetzung

Er habe Witzel in dieser Rolle in Frankfurt gesehen, sagt Busse. Und er habe ihn so begeistert, dass er ihn unbedingt auch für die Saarbrücker Bühne engagieren wollte. Schließlich verfüge Witzel über eine unglaubliche stimmliche Verwandlungsfähigkeit.

Neben Lukas Witzel als Hedwig stehen Veronika Hörmann als Yitzak und eine vierköpfige Band unter Achim Schneider auf der Bühne. Und sie lassen es krachen. So ist Hedwig and the Angry Inch kurzweilig, unterhaltsam und berührend.

Ein Thema aus der Sendung "Region am Mittag" am 28.10.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.