Die Architektenentwürfe für den Saarbrücker Museumssitz
Der Sitz des Historischen Museums Saar muss umgebaut und erweitert werden. Dazu wurde ein Architektenwettbewerb ausgerufen. Die drei besten Vorschläge wurden nun vorgestellt. Wie und wann dann tatsächlich gebaut wird, das steht noch in den Sternen.
Er ist zu klein und zudem renovierungsbedürftig: der Sitz des Historischen Museums am Saarbrücker Schloßplatz. Einst vom Stararchitekten Gottfried Böhm Anfang der 1990er Jahre gebaut, war der Bau jedoch schon immer umstritten.
Nun soll der Museumsbau erweitert und umgestaltet werden. Dazu war ein europaweiter Architektenwettbewerb ausgelobt worden. 22 Architekturbüros hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, der natürlich ein kostspieliges Verfahren ist und das vor dem Hintergrund, dass die Finanzierung eines neuen Museumsbaus noch nicht mal finanziert ist.
Also schon ein Griff in die Sterne. Aber dafür gebe es gute Gründe, sagt Regionalverbandsdirektor Peter Gillo. Es gehe hier um "ein ganz sensibles Ensemble, um einen ganz besonderen Ort, und da kann man nicht irgendwas machen."
Die Preisträger des Architektenwettbewerbs
Abreißen und neu bauen - sagt das Preisträger-Büro
Am 30. Januar wurden nun also die drei besten Entwürfe präsentiert. Gewinner des Architektenwettbewerbs ist der Entwurf des Kölner Architektenbüros"trint + kreuder".
Geht es nach ihnen, bleibt vom Böhmschen Bau nichts mehr übrig. Die Architekten schlagen vor, das Gebäude abzureißen und es durch einen neuen Bau zu ersetzen - und zwar einen Bau, der eine flache Form und eine breite Glasfront hat. Bei dem Entwurf werde der Blick aufs Schloss und zugleich auf die angrenzende Talstraße geöffnet und dadurch werde das Museum in den Stadtraum mit eingebunden, sagt der Saarbrücker Architekt Henning Freese, der den Wettbewerb für den Regionalverband betreut hat.
Video
Die Entwürfe - Grundlage für die Diskussion
Ob das so kommen wird, steht jedoch noch in den Sternen. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass ein preisgekrönter Entwurf eines solchen Wettbewerbs dann doch nicht realisiert wird. Häufig bilden die Entwürfe nur die Grundlage für eine sich anschließende Diskussion und dabei spielen natürlich vor allem auch die Kosten der Realisierung eine große Rolle. Und die waren bei der Ausschreibung des Wettbewerbs kein Thema.
Bis Ende des Jahres soll Klarheit herrschen
Bis ein neues Museum auf dem Saarbrücker Schloßplatz steht, und ob der Böhm-Bau dann tatsächlich abgerissen oder nur umgebaut wird - was andere Architekten in dem Wettbewerb vorgeschlagen haben - das wird noch eine ganze Weile dauern. Bis Ende des Jahres will man sich Klarheit aber verschafft haben, und dann erst geht es los mit der konkreteren Planung.
Ausstellung der Entwürfe
Wer sich die Original-Entwürfe für den Neu- bzw. Umbau des Historischen Museums Saar ansehen möchte: In der alten Saarbrücker Post in Dudweiler Straße gegenüber der Johanneskirche werden sie in einer Ausstellung gezeit - und zwar vom 1. bis 7. Februar.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 30.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle