Um den Ruf der Museen der Stiftung saarländischer Kulturbesitz ist es momentan nicht gut bestellt. Da ist der Skandal um eine abgesagte Ausstellung wegen vermeintlich antisemitischer Aussagen der Künstlerin. Darauf folgte ein Kommunikations-Desaster der Stiftungs-Vorständin und deren Kuratoriums-Vorsitzender, Kulturministerin Streichert-Clivot, das weltweit für einen Shitstorm sorgte.
Aber auch die Besucherzahlen der Museen der Stiftung sind eher bescheiden. 2022 kamen gerade einmal knapp 33.000 Besucherinnen und Besucher in die Moderne Galerie. Zum Vergleich: Das Centre Pompidou in Metz hatte 2022 rund 200.000 Besucher und konnte diese Zahl im vergangenen Jahr nochmal um rund 100.000 Besucherinnen und Besucher steigern.
Fördergesellschaft hat sich neu aufgestellt
In diesen schwierigen Zeiten also hat sich die Fördergesellschaft für die Stiftung saarländischer Kulturbesitz neu aufgestellt. Vorsitzende ist jetzt die ehemalige SR-Moderatorin Marie-Elisabeth Denzer. "Wir sind begleitend da, das Museum zu unterstützen und vielleicht auch mal auf Ideen zu bringen", formuliert sie den Ansatz der Fördergesellschaft.
Der Vorstand der Fördergesellschaft ist auf jeden Fall schon mal kreativ zusammengestellt. Vertreten ist das gesamte Spektrum der saarländischen Gesellschaft – von der Wirtschaft über die Politik bis zur Kultur. Mit dabei unter anderem: Frank Thomé, Geschäftsführer der IHK, und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU).
Museen sollen besonders junge Menschen ansprechen
Die Museen sollen wieder mehr ins Bewusstsein der saarländischen Öffentlichkeit rücken – so Wunsch und Ziel der Fördergesellschaft. "Was wir dazu beitragen können, das werden wir tun", so Denzer.
Erreichen möchte das der neue Vorstand rund um Denzer durch die Öffnung der Museen für neue Besuchergruppen – vor allem auch für junge Menschen. Deshalb will die Fördergesellschaft das Schulprogramm der Museen finanziell unterstützen und auch gezielt auf die Schulen zugehen.
Mehr Ausstellung mit überregionaler Strahlkraft
Aber es sei auch wünschenswert, wieder mehr Ausstellungen zu machen, die sich mit der Sammlung der Modernen Galerie befassen, sagt Denzer – Ausstellungen, die ihre Stärke in der klassischen Moderne haben.
Solche Ausstellungen mit überregionaler Strahlkraft hätten zudem den Vorteil, mehr Sponsoren und Mäzene im Saarland für die Kultur zu gewinnen.
Hoffen auf offene Ohren
Die Fördergesellschaft will nun erst einmal das Gespräch mit dem Stiftungs-Vorstand suchen und hofft dabei auf offene Ohren für neue Ideen und Impulse.
Ein Thema in der "Region am Nachmittag" am 09.01.2024 auf SR 3 Saarlandwelle