Bessere Sicherung von Saar-Archiven nötig
Nach dem Brand der historischen Börse in Kopenhagen wird auch im Saarland wieder über die Sicherung von Archiven diskutiert. Diplom-Archivarin Christine Frick sieht hier noch deutlichen Nachholbedarf. Für September planen die saarländischen Archive eine Übung.
Bei einem verheerenden Feuer am Dienstag vergangener Woche war die Børsen, das 1625 errichtete historische Gebäude der Kopenhagener Börse, weitgehend niedergebrannt. Ein Teil der großen Kunstsammlung, die dort untergebracht war, konnte noch vor den Flammen gerettet werden, teils mit Unterstützung von Passanten.
Noch viel gefährdetes Archivgut
Der Brand, der auch Erinnerungen an das Feuer in Notre-Dame de Paris und den Einsturz des Kölner Stadtarchivs wachrief, hat zu einer erneuten Debatte um die Sicherheit von Archivmaterial geführt. Für das Saarland sieht Christine Frick, Diplom-Archivarin im saarländischen Landesarchiv, noch deutlichen Nachholbedarf.
Frick, die auch Vorsitzende des Notfallverbundes der Archive im Saarland ist, sagte im SR-Interview, es gebe noch viel unverpacktes Archivgut, das gefährdet sei. Im Schadensfall sei das auch schwieriger zu bergen. Dabei bezieht sie sich auf Brände oder Wasserschäden.
Nachbesserungen nötig
Wichtig sei, so Frick weiter, eine präventive Notfallvorsorge. So sollten wasserführende Leitungen nicht durch Magazinräume verlegt werden. Außerdem seien normgerechte Archivboxen notwendig, die vom Material her sowohl wasserhemmend, wasserabweisend als auch feuerhemmend sind.
Für September plant der Notfallverbund Saarland eine Übung. In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr sollen dann in Neunkirchen Handlungsabläufe eingeübt werden. Auch die Zusammenarbeit mit den Wehren vor Ort will man ausbauen.
Der Verbund
Zum Notfallverbund gehören das Landesarchiv an der Dudweiler Straße in Scheidt sowie die Stadtarchive in Saarbrücken, Homburg, St. Ingbert, Völklingen und St. Wendel, das Städtische Museum in Saarlouis, aber auch die Archive der Evangelischen Kirche sowie die Archive der Saar-Uni und der Arbeitskammer.
Über dieses Thema hat auch SR 2 Der Morgen am 23.04.2024 berichtet.