"Sous une lumière dorée - In goldenem Licht"

Italien! Sehnsuchtsort der Nord-Europäer. Niederländische Maler schufen im 17. Jahrhundert Italienbilder sozusagen am Fließband. Die Sehnsucht nach südlichen Landschaften war damals groß. SR-3-Kunstreporterin Barbara Grech hat sich die Ausstellung dieser Bilder in Luxemburg angeschaut.

Es sind diese Sehnsuchts-Landschaften, die da in goldenem-südlichen Licht eingefangen werden. In diesen Gemälden der Maler aus dem 17. Jahrhundert. Hügel, Wiesen, antike Torbogen einer Ruine. In dieser friedlichen Landschaft grasen Schafe. Ein Paradies - man könnte natürlich auch sagen, ganz schön kitschig. Und so sind die Künstler und ihrer Gemälde, die sogenannten "Italianisten", in der Kunstgeschichte in Vergessenheit geraten.

In der Zeit der Produktion dieser Bilder seien die Gemälde äußerst erfolgreich gewesen, erklärt Boris Fuge von der Villa Vauban. Die Maler seien sehr angesehen gewesen. Diese niederländischen Künstler seien ab 1640 nach Italien gereist seien. Grund der Reise sei der unglaubliche Reichtum an antiken Monumenten gewesen, aber auch das milde Klima.

Der größte Kunstmarkt in Europa

Um die 200 niederländische Maler sollen sich im 17. Jahrhundert, teilweise dauerhaft, in Italien niedergelassen haben um dort zu arbeiten. Hauptsächlich in und um Neapel und Rom. Der Kunstmarkt in Holland war gierig nach diesen südlichen Landschaften, so Fuge.

In den Niederlanden habe es im 17. Jahrhundert den größten Kunstmarkt in ganz Europa gegeben, erklärt Fuge. Man gehe von bis zu 70.000 Bildern aus, die dort in einem Jahr produziert wurden. Das Publikum sei vorwiegend bürgerlich gewesen.

Bruderschaften in der Fremde

Die niederländischen "Italiener" jedenfalls schlossen sich dort zu Bruderschaften zusammen um gemeinsam die Bilder zu vermarkten. Eine Art Genossenschafts-Prinzip.

Man habe sich in der Fremde als Niederländer zusammengetan, um sich gegenseitig zu helfen, sagt Fuge: "Um Aufträge zuzuschustern und auch um gemeinsam zu feiern, das Leben zu genießen."

Photoshop des Barock

Es sind Gemälde, die die Sehnsucht nach der vermeintlichen Leichtigkeit des Seins im Süden widerspiegeln. Um die 50 Gemälde von im Übrigen ausgezeichneter Qualität sind in der Villa Vauban zu sehen, die alle aus einer luxemburgischen Privat-Sammlung stammen. Die Landschaften, die in der Ausstellung zu bewundern sind, gibt es im Übrigen gar nicht in Wirklichkeit. Es sind Versatzstücke aus Skizzen, die die Maler in der Natur gefertigt haben und im Atelier zusammengefügt haben. Sozusagen Photoshop im Barock.

Eine Art Fake-Italien also, was da auf den Bildern zu sehen ist. Sei's drum -

Auf einen Blick

05. Juli bis 13. Oktober 2024
"Sous une lumière dorée" - "In goldenem Licht"
Italienbilder niederländischer Maler des 17. Jahrhunderts
Villa Vauban
18, avenue Émile Reuter
L-2420 Luxembourg

Weitere Informationen: villavauban.lu

Ein Thema in der "Region am Samstag" am 06.07.2024 auf SR 3 Saarlandwelle

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