Jean-Pierre Beckius - mehr als ein Mosel-Maler
In der Luxemburger Villa Vauban werden Gemälde von Jean-Pierre Beckius gezeigt. Den meisten wohl vor allem als Mosel-Maler bekannt, war Beckius doch mehr als ein Landschaftsidyll-Maler. Er hat den Impressionismus nach Luxemburg gebracht - und das will diese Ausstellung zeigen.
Rund 90 Gemälde von Jean-Pierre Beckius sind in der Ausstellung der Villa Vauban in Luxemburg zu sehen. Exakt ein Bild ist ein Mosel-Bild - und das kommt nicht von ungefähr. "Es ist ein bisschen auch die Rezeption, dass er als Mosel-Maler heute eingestuft wird. Zugleich sagt man hier in Luxemburg aber auch, dass er einer der Künstler ist, der den Impressionismus ins Land gebracht hat", sagt die Kuratorin dieser Ausstellung, Gabriele Grawe.
Jean-Pierre Bleckius
Beckius war ein vorzüglicher, impressionistischer Maler. Das sieht man, wenn man durch die Ausstellung schlendert, wo man jetzt auch den unbekannten Beckius entdecken kann - dank seiner weit verzweigten Nachkommen. Fast alle Werke in dieser Ausstellung stammen aus Privat- beziehungsweise Familienbesitz.
Vom Winzersohn zum Maler
Beckius hatte einen ungewöhnlichen Lebensweg. Er war der Sohn einer Winzerfamilie aus Mertert. Da liegt es nicht unbedingt auf der Hand, dass man Malerei studiert und Künstler wird. Er habe allerdings Fürsprecher gehabt, sagt Grawe. Zum Beispiel den Schriftsteller und späteren Minister Pierre Frieden, der ebenfalls aus Mertert stammte. "Er kannte den Vater und überzeugte ihn davon, seinen Sohn Kunst studieren zu lassen", erzählt Grawe.
Beckius habe dann erst an der "Handwierkerschoul“ in Luxemburg studiert und sei dann nach Paris an die École des beaux-arts gegangen, "wo er die Möglichkeit hatte, die ganzen Impressionisten zu studieren."
Beckius' Impressionismus
Die impressionistischen Gemälde aus seiner Zeit in Paris, als auch von seinen Aufenthalten in Rom, Neapel oder Amsterdam sind nun in dieser Ausstellung zu sehen - ganz anders gemalt als von berühmten Zeitgenossen wie Monet oder Van Gogh. Trotzdem könne Beckius durchaus mithalten, sagt Kuratorin Grawe. Beckius' Malerei ist dezenter als die seiner großen Zeitgenossen. Weniger farbig, dafür geht er mehr in die Struktur.
Ein Reise an schöne Orte
Der Gang durch die Ausstellung ist wie eine kleine Reise an schöne Orte wie Paris, Neapel oder Amsterdam. Die Ausstellung sei chronologisch aufgebaut, sagt Grawe. Sie beginnt mit Beckius' Zeit in Paris, dann mit Ansichten von Rom und Neapel, es folgen seine fast zwei Jahre in Holland und schließlich seine Rückkehr nach Luxemburg.
Er ist eine echte Entdeckung, dieser Jean-Pierre Beckius, der den Impressionismus nach Luxemburg gebracht hat und weitaus mehr geschaffen hat als nur die Mosel-Bilder.
Auf einen Blick
Jean-Pierre Beckius
30.11.2024 bis 01.06.2025
Villa Vauban
Luxemburg Stadt
18, avenue Émile Reuter
L-2420 Luxembourg
Öffnungszeiten
Mo., Mi., Do., Sa., So.: 10.00 bis 18.00 Uhr
Fr.: 10.00 bis 21.00 Uhr
Di.: Ruhetag
Neujahr: geschlossen
Weitere Infos
villavauban.lu
Ein Thema in der "Der Morgen" auf SR kultur und in der "Region am Mittag" am 27.12.2024 auf SR 3 Saarlandwelle