"Abenteuer Schrift" im Deutschen Zeitungsmuseum
Schriftarten in allen Formen, Größen und Typen begegnen uns im Alltag überall. Doch weil es so viele sind, nehmen wir sie oft nicht bewusst wahr. Um der Schrift ihre Bedeutung zurückzugeben und sie wieder mehr ins Scheinwerferlicht zu rücken, hat das Deutsche Zeitungsmuseum in Wadgassen nun eine spannende Erlebnisausstellung für Groß und Klein organisiert.
Schreibmaschinen, riesige Scrabble Buchstaben und der ehemalige Schriftzug des St. Ingberter Café Herrmann – all das sind nur einige der Dinge, die man in der Ausstellung "Abenteuer Schrift" im Zeitungsmuseum in Wadgassen bestaunen kann.
Zeitreise durch die Schriften der Welt
Auf den Wänden des Museums wird man gleich zu Beginn der Ausstellung auf eine Zeitreise der Schriften entführt. Von kaum lesbaren antiken Zeichen über verschnörkelte Buchstaben aus den letzten zwei Jahrhunderten bis hin zum modernen Times New Roman aus dem Computer sieht man, wie sich die Schrift in den letzten Jahrtausenden verändert hat.
Emojis als die neuen Hieroglyphen?
Symbolsprachen, wie etwa die heutigen Emojis, sind nichts neues. Es gibt sie schon seit Jahrtausenden: Steinzeitmenschen haben ihre Legenden mit Bildern an Höhlenwänden verewigt und das frühe Ägypten hatte seine Hieroglyphen.
Auf die Frage hin, ob man Emojis als die Hieroglyphen unserer Zeit betrachten könnte, antwortet Museumsdirektor Roger Münch: Ja, das könnte man so annehmen." Der eine oder andere Emoji sei schon mit den Hieroglyphen zu vergleichen, darum habe sich das Zeitungsmuseum in den Vorbereitungen zur Ausstellung auch mit dieser Frage auseinander gesetzt.
Schrift – Von A bis Z
Die Ausstellung geht weiter, und zwar eine Ebene tiefer. Dort hat das Museum ein "A bis Z" vorbereitet, wo das Ausstellungsthema auf 24 einzigartige Weisen beleuchtet wird: Dioramen zu Geheimschriften und Morsecodes, Buchstabensuppe, Musiknoten, ein großes Graffiti an der Wand und vieles mehr.
Seltenes Ausstellungsstück: Erstausgabe der Süddeutschen Zeitung
Roger Münch ist besonders stolz auf die allererste Ausgabe der Süddeutschen Zeitung, die man in dem "A bis Z"-Teil der Ausstellung beim Buchstaben "U" bestaunen kann.
Aber warum gerade unter "U"? "Alle beteiligten Journalisten, Redakteure, aber auch die Presseoffiziere der alliierten Kräfte haben sich mit einer Unterschrift, quasi wie ein Autogramm, auf der Titelseite verewigt," erklärt der Museumsdirektor. Nicht mal die Süddeutsche Zeitung selbst besitze so eine Ausgabe. "U" wie Unterschrift also.
Interaktives Entdecken und Lernen
Man kann in der Ausstellung aber nicht nur Schrift bestaunen, sondern auch selbst lernen und ausprobieren – zum Beispiel in Workshops. Dort können Schülerinnen und Schüler auf echtem Pergament und Papyrus schreiben oder Geheimschriften erlernen. Aber auch ältere Besucher und Besucherinnen kommen auf ihre Kosten und dürfen sich nochmal nostalgisch an die Schreibmaschine setzen.
Noch bis 25. August 2024
Die Ausstellung öffnet ihre Pforten am 19. November. Bis zum 25. August nächsten Jahres können Besucher und Besucherinnen die Welt der Schrift noch in Wadgassen entdecken. Weitere Informationen gibt es auf der Webseite des Deutschen Zeitungsmuseums.
Ein Thema in der Sendung "Region am Mittag" am 18.11.2023 auf SR 3 Saarlandwelle.