Wandern durch Stadt, Natur und Stadtgeschichte

Vermutlich sind viele schon mal auf dem Saarbrücker Stadtrundweg unterwegs gewesen, ohne es zu merken. Vielleicht im Stiftswald, im Almet, im Deutsch-Französischen Garten oder am Wildpark, auf dem Uni-Campus oder auf den Spicherer Höhen. Immer wieder sieht man das blau-weiße Wanderschild mit dem roten S. Es steht für den 46,5 Kilometer langen Rundweg rund um die Landeshauptstadt. Letztes Jahr wurde der Stadtrundweg neu ausgezeichnet und er hat einiges zu bieten. Man kann ihn in Etappen gehen, die frei wählbar sind, denn der Weg ist optimal an den ÖPNV angebunden.

Als Startpunkt empfiehlt Jutta Vieh vom Saarwald-Verein den Parkplatz hinter der Stiftskirche in St. Arnual. Vorbei an der Basilika aus rotem Sandstein erreicht man den Marktplatz überquert ihn und geht durch die Saargemünder Straße bis ans Ende des Stadtteils zur Straße zum Stiftswald.

Von jetzt an geht es steil bergauf, in den Wald bis zu den Felsenwegen. Die Sandsteinfelsen stammen aus dem Erdmittelalter, als noch Dinosaurier in den Wäldern unterwegs waren. Die Felsenwege allein sind ein besonderes Wandererlebnis, leider sind sie wegen Steinbruch oder umgefallener Bäume oft gesperrt. Wenn sie doch offen sind, macht das den Ausflug in die Vorgeschichte des Saartals noch exklusiver.

Auf dem Stadtrundweg kann man die Felsenwege auch links liegenlassen und gleich weiter steil bergauf gehen. Vorbei an Keltengräbern bis zum Keltenstein. Er ist einer von sieben Steinen, die der Saarwald-Verein gepflanzt hat, erklärt Jutta Vieh, die stellvertretende Vorsitzende des Saarwald-Vereins. Der Keltenstein erinnert an die Vorgeschichte: 650 v.Chr. wurde hier eine keltische Fliehburg gebaut.

Der Weg führt uns oberhalb von Saarbrücken durch den Wald über die französische Grenze bis auf die Spicherer Höhen, wo 1870/71 der Deutsch-französische Krieg getobt hat. Im Wald entdeckt man Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, es gibt Schautafeln und einen Soldatenfriedhof.

Der Europastein auf den Spicherer Höhen ist das Kontrastprogramm – er steht für viele Jahrzehnte Frieden.

Von den Spicherer Höhen ins Almet

Um die Etappe zu beenden, gehen wir am Gasthaus Woll vorbei, bergab in Richtung Almet. Man sieht ein Industriegebiet, aber auch Wiesen auf denen Alpakas grasen. Es gibt Restaurants und Einkehrmöglichkeiten. Das ist überhaupt ein großer Vorteil des Stadtrundwanderweges. Man kann ihn jederzeit unterbrechen. Wenn die Beine nicht mehr weiterwollen, findet man einen Biergarten oder eine Bushaltestelle und kann zum Ausgangspunkt zurückfahren.

Für Jutta Vieh vom Saarwald-Verein ist der Stadtrundweg Naherholung pur. Zahllose Male war sie auf dem Rundweg unterwegs, den ursprünglich ihr Bruder ausgezeichnet hat. Jetzt wurde er erneuert und auf durchgängige Beschilderung geachtet. An jeder Weggabelung findet man die Wanderschilder, und zwar aus beiden Richtungen, betont sie.

Und noch etwas verbindet Jutta Vieh mit dem Stadtrundweg: Von ihrer Terrasse aus kann sie den Weg im Almet erkennen und die Spicherer Höhen sehen. Ihre Lieblingsetappe: vom Deutsch-Französischen Garten durch den Schanzenbergwald bis zur Tiefental-Schutzhütte.

Über die Saar und entlang der Saar

Zwei Mal überquert der Rundweg die Saar: am Kraftwerk Römerbrücke, Richtung St. Arnual und über die Gersweiler Brücke nach Burbach. Die Brücke gibt den Blick auf die Stahlindustrie in Burbach frei. Und doch ist die nächste grüne Oase nicht weit.

Durch das Grün und die Geschichte

Den Stadtteil Burbach durchqueren wir und erreichen den Burbacher Weiher. Ein Fischreiher steht am Ufer, Angler warten auf ihren Fang. Es geht entlang des Burbachs in den Wald, wo der Bergbau Spuren hinterlassen hat. Eine Laderampe an der Bahnstrecke ist von Moos überwuchert.

Tiefgrün ist der Wald, es geht bergauf nach Von der Heydt, die ehemalige Bergbausiedlung am Rande der Stadt lassen wir hinter uns und könnten beim Naturfreundehaus Kirschheck die Beine ausstrecken.

Es gibt viel zu entdecken

Jede Menge Highlights liegen noch auf Strecke: Der Wildpark Saarbrücken lädt zum Verweilen ein. Der Schwarzenbergturm, das Schwarzenberg-Bad, der Uni-Campus, der Weg auf den Kanichenberg und einen Ausblick auf die Stadt. Sehr viel Wald am Stadtrand und Natur, die einen überraschen kann.

Am Burbach haben wir einen Eisvogel gesehen, das war ein großes Glück. Waldmäuse sind über den Weg gehuscht und ein Grünspecht hat sich über uns beschwert.

Auf dem Saarbrücker Stadtrundweg kann man sehr viel Neues entdecken, Stadtgeschichte erfahren und Natur erleben. Weil der Weg an mehreren Bushaltestellen und zwei Saarbahn-Haltestellen vorbeiführt, kann man so viele kleine und lange Etappen machen, wie man möchte.

Das ist Naherholung pur, verfügbar und leicht erreichbar für alle. Ein echtes Geschenk.

Karin Mayer

Auf einen Blick

Kontakt
Saarwald-Verein
Stammgruppe Saarbrücken
Weinbergweg 62
66119 Saarbrücken
Jutta Vieh, stellv. Vorsitzende
Tel.: (0681) 85 79 197
E-Mail: juvieh@t-online.de

Öffnungszeiten
Ganzjährig geöffnet

Eintritt
Der Eintritt ist frei.
Fahrkarten für Bus- oder Saarbahnfahrten müssen gekauft werden, falls Sie kein Fahrkarten-Abo oder das Deutschland-Ticket besitzen.

Start- und Zielpunkt
Man kann den Weg von vielen Stadtteilen aus leicht erreichen. Auf einer Wanderkarte des Saarwaldvereins sind die Startpunkte eingezeichnet.
Wer eine Rundwanderung machen möchte, kann vier Etappen planen.

Die Strecke
Der Saarbrücker Stadtrundweg ist 46 Kilometer lang. Entlang der Wegstrecke liegen zahlreiche Bushaltestellen und zwei Saarbahn-Stationen.
Der Stadtrundweg als pdf

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