Geheime Schätze und Alltagsgeschichten

Heimatmuseum, Du meine Güte! Ein Sammelsurium von Alltagsgegenständen aus Omas Zeiten! Ja, wer das sucht, findet es in den historischen Gemäuern in der Augustinerstraße Nr. 7, nur wenige Schritte von der Stiftskirche entfernt.

Puppenhaus und alte Schreibmaschinen, Werkzeuge aller Art, eine Butterzentrifuge, historische Spielkarten: alles da, im Heimatmuseum in Saarbrücken - St. Arnual. Spannend wird es aber, wenn man die Geschichten dazu erfahren kann. Und genau die sind hier zu finden.

Fragen ausdrücklich erwünscht

Das Heimatmuseum St. Arnual hat 2023 sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Groß gefeiert. Und dabei gezeigt, was in ihm steckt: regionale Expertise, die Lust an der Begegnung und Offenheit für neue Wege. Ganz konkret heißt das: Man steht gar nicht alleine vor den vielleicht verwirrend vielen Ausstellungsstücken. Denn die Geschichten rund um die Gegenstände, das wie und warum, werden hier gerne erzählt.

Die ehrenamtlichen Betreiber des Museums vom Heimatverein St. Arnual haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Exponate erlebbar zu machen. Das heißt momentan vor allem: Da ist jemand vor Ort, ansprechbar, freundlich, engagiert. Und: kenntnisreich. Fragen stellen ist ausdrücklich erwünscht, spontane Führungen sind keine Seltenheit, Sonderwünsche werden, wenn möglich, erfüllt.

Ein Oskar-Preisträger aus St. Arnual

Aber das Heimatmuseum St. Arnual ist nicht nur Hüterin eines vergangenen Alltags. Sondern auch sehr um die Gegenwart bemüht. So wurde im laufenden Jahr ein ganz besonderer „Schatz“ gehoben: der 1924 in St. Arnual geborene, zweifache Oscar-Preisträger Frédéric Back. Er war hierzulande nahezu in Vergessenheit geraten – den Bemühungen des Museums ist es zu verdanken, dass sein Leben und Wirken ausführlich in den Blick gerückt und dokumentiert wurde.

Ein Ort des Austauschs

Die Lust an der Begegnung und Offenheit für neue Wege- dazu gehört auch gutes Essen und leckerer Kuchen. Wenn im Heimatmuseum gefeiert wird – was mehrmals im Jahr der Fall ist – dann ist das auch kulinarisch umrahmt. Das Museum als Treffpunkt, als Ort des Austauschs zu verstehen, ist erklärtes Ziel des Trägervereins.

Mehrmals im Jahr gibt es Ausstellungen, um regionalen Künstlerinnen und Künstlern ein Forum zu bieten. Niedrigschwellig und dennoch ansprechend gestaltet, begegnet man so sehr unterschiedlichen Kunstschaffenden und ihren Werken. Auch hier gilt: Fragen stellen ausdrücklich erwünscht.

Wie bei den Großeltern

Wer also einen Sonntagnachmittag im Heimatmuseum St. Arnual verbringt, sich durch die schmalen Flure und die verschiedenen Räume bis in den Gewölbekeller begibt, der nimmt einiges mit an Eindrücken.

Willkommen ist auch der umgekehrte Weg: Seine eigenen Fragen ins Museum zu tragen. Zum Beispiel: Wie das Haus der Großeltern aussah, das längst abgerissen ist; wie das früher war mit der Straßenbahn in St. Arnual oder ob es vielleicht noch Briefe gibt im Archiv, die eigene Familie betreffend?

Es komme gar nicht so selten vor, sagt Wolfgang Kerkhoff vom Trägerverein des Museums, dass man gemeinsam zu genau solchen Anfragen die vielen Schätze des Hauses durchforstet. Vieles davon sind eben keine klassischen Exponate; vieles steckt verborgen in langen Ordnerreihen.

Kleines Museum mit viel Potenzial

Reichlich Potenzial also, viel Engagement, viele Herausforderungen: so lässt sich dieses kleine, feine Museum in aller Kürze umreißen. Denn natürlich steht auch hier der Betreiberverein vor der immensen Aufgabe, Nachwuchs zu finden, junge Menschen zu begeistern. Natürlich will man auch hier aus dem Sammelsurium der Exponate eine ordentliche Sammlung machen, den Bestand digitalisieren, die Geschichten zu den Exponaten dokumentieren. Das alles kostet sehr viel Zeit, erfordert eine gute Vernetzung und Geld kostet es sowieso.

Mit zwei hervorragenden Broschüren hat das Team des Museums schon mal gezeigt: Wir können da einiges stemmen. Eine Broschüre zur eigenen Geschichte und eine zur diesjährigen Sonderveranstaltung anlässlich des 100. Geburtstags von Frédéric Back, diesem so viel gerühmten Animationskünstler mit St. Arnualer Wurzeln.

Und auch an Ideen für neue Veranstaltungsformate wird derzeit schon gefeilt. Wer also mehr als nur einen Sonntagnachmittag im Heimatmuseum St. Arnual verbringen möchte, ist herzlich willkommen: Mitmachen ausdrücklich erwünscht!

Dagmar Scholle

Auf einen Blick

Kontakt
Heimatverein St. Arnual e. V.
Augustinerstraße 7
66119 Saarbrücken
Tel.: (0681) 98 50 046
(Anrufbeantworter)
E-Mail: info@heimatverein-st-arnual.de
www.heimatverein-st-arnual.de

Öffnungszeiten
1. und 3. Sonntag im Monat: 15.00 – 18.00 Uhr
Auf Anfrage sind Führungen für kleine Gruppen möglich (auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten). Außerdem Sonderveranstaltungen, auf die unter anderem auf der Homepage hingewiesen wird.

Eintritt
Der Eintritt ist frei

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