Mehlinger Heide

„Wir haben hier eine Besenheide. Hier wächst Erika“, sagt Gästeführer Herbert Mang. Vom Aussichtspunkt aus haben Besucher einen weiten Blick über das Blütenmeer bis zum Donnersberg und die Kalmit. Mit ihren wenigen Bäumen, vielen Sträuchern und Gräsern und den Sandflächen erinnert die Heidefläche eher an Tundra oder Steppe. „Alles wirkt so unscheinbar“, sagt Mang, „aber auf dieser kahlen Fläche wachsen 80 Pflanzenarten.“ Dazu zählen etwa die Wiesenglockenblume, Rheinfarn und das seltene Wiesen-Leinblatt.

Aus Truppenübungsplatz wird zum UNESCO Biosphärenreservat

Nicht umsonst ist die Mehlinger Heide Natur- und Vogelschutzgebiet und Teil des UNESCO-Biosphärenreservates Pfälzerwald. Sie ist von Menschenhand angelegt: Bis Anfang der 1990er Jahre war hier ein Truppenübungsplatz, seit 2005 ist das Gebiet wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

400 Hektar ganz besonderer Lebensraum

Mit rund 400 Hektar ist es heute die größte Heidelandschaft Süddeutschlands und bietet nicht nur vielen Pflanzen-, sondern auch einigen Tierarten Lebensraum. Wer genau hinschaut, kann beispielsweise Echsen und Blindschleichen entdecken. „Hier lebt ein ganz besonderer Vogel: die Nachtschwalbe“, verrät Gästeführer Herbert Mang. „Im Volksmund wird sie Ziegenmelker genannt. Sie ist ein Bodenbrüter und nachtaktiv.“ Deshalb bekommen Besucher den Ziegenmelker kaum zu sehen. Wer in der Dämmerung zur Heide kommt, kann ihn mit etwas Glück zumindest hören – der Ruf klingt schnurrend und erinnert an das Quaken von Kröten!

Schafe und Ziegen als Heidepfleger

Damit die Mehlinger Heide jedes Jahr rosa-lila erblühen kann, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Dafür sind im Winter und Frühjahr Schafe und Ziegen als natürliche Rasenmäher unterwegs. Das Heidekraut mögen sie nicht, dafür grasen sie Baumsprösslinge und Büsche ab. So wird verhindert, dass sie das Heidekraut überwuchern, denn das braucht volle Sonne zum Überleben und vor allem zum Blühen.

Mehrere Spazierwege ohne große Anstiege führen durch die Mehlinger Heide. Am Wegesrand stehen Schautafeln mit Erklärungen und Infos rund um das Gebiet. Außerdem gibt es kleine Mitmachstationen, zum Beispiel zu verschiedenen Vogelstimmen oder mit Instrumenten.

Ein Erlebnis zu allen Jahreszeiten

Die Mehlinger Heide kann ganzjährig besichtigt werden. „Zu jeder Jahreszeit ist sie eine Entdeckungsreise wert“, so Herbert Mang. „Wenn es im Winter geschneit hat, können wir die Spuren der unterschiedlichsten Tiere erkennen.“ Besonders spektakulär ist ein Besuch der Heidelandschaft aber natürlich von Ende Juli bis Mitte September, wenn die Heidekräuter in voller Blüte stehen.

Und noch ein Tipp

Geheimtipp von Gästeführer Herbert Mang: unbedingt die Schuhe ausziehen und einen Stück des Weges barfuß zurücklegen! Denn die Mehlinger Heide liegt auf einer Sandsteinplatte: der Boden ist so weich, dass Steinchen direkt zu Sand zerkrümeln: „An der Adria wären sie manchmal froh, sie hätten so viel Sand wie die Mehlinger Heide.“

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Auf einen Blick

Kontakt
Ivonne Christmann oder Sabine Thomas
An der Heide 10
67678 Mehlingen
E-Mail: ivonne.christmann@enkenbach-alsenborn.de / sabine.thomas@enkenbach-alsenborn.de
www.mehlinger-heide.de

Öffnungszeiten
ganzjährig geöffnet

Öffentliche Führungen
von August bis September immer sonntags um 11.00 Uhr ohne Anmeldung
Sonder-Führungen auf Anfrage möglich
Länge: 3,5 bis 5,5 Kilometer

Eintritt
Der Eintritt ist frei

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