Der Steinbachpfad in Ottweiler (Foto: Renate Wanninger)

Premiumwandern inklusive Aussichtsturm

Der Steinbachpfad bei Ottweiler-Steinbach

Renate Wanninger  

Vorbei an blühenden Wiesen wartet der Premiumwanderweg "Steinbachpfad" bei Ottweiler mit einem ganz besonderen Highlight auf: dem Panoramaturm am ehemaligen Truppenübungsplatz Betzelhübel - ein Reiseziel zum Wandern, Radfahren, Luftholen und In-die-Ferne-Schauen!



Das ist doch schon mal ein guter Anfang – der Einstieg in den Steinbachpfad findet man ganz einfach, indem man zum Sportplatz nach Ottweiler-Steinbach fährt. Hier kann man das Auto abstellen und sich direkt durch den Wald auf den Weg machen auf dem gerade mal sieben Kilometer langen Premiumwanderweg. Wer jetzt schmunzelt und meint, dass sich das ja gar nicht lohnt, weil der Weg sehr kurz ist, der sollte bedenken, dass er dafür umso anspruchsvoller wird. Und wer trotz alledem nicht genug kriegen kann, dem steht es frei, den Steinbachpfad mit dem angrenzenden Mühlenpfad zu kombinieren und so um einige Kilometer zu erweitern.

"Tour de Kultur 2017": Der Steinbachpfad bei Ottweiler
Audio [SR 3, Renate Wanninger, 09.08.2017, Länge: 03:07 Min.]
"Tour de Kultur 2017": Der Steinbachpfad bei Ottweiler

Panoramablick auf dem Aussichtsturm

Aber zurück zum Steinbachpfad. Man bleibt nicht lange im Wald, schon bald geht es an bunt blühenden Wiesen vorbei über den ehemaligen Truppenübungsplatz Betzelhübel, wo man so richtig tief durchatmen und die Aussicht ringsum genießen kann. Hier hat man schon den höchsten Punkt der Tour erreicht und kann doch noch höher hinaus. Denn hier steht der Panoramaturm, eine Aussichtsturm aus Aluminium, den die Stadt Ottweiler 2013 hier hat aufstellen lassen.

Der Steinbachpfad in Ottweiler (Foto: Renate Wanninger)

Über 120 Treppenstufen muss man hochsteigen, um eine Aussicht zu genießen, die bis zum Schaumberg, über das Neunkircher Land und das Ostertal reicht. An trockenen Tagen lohnt es sich, ein paar Schritte Richtung Flowtrail zu gehen. Denn dann sieht man hier junge und junggebliebene Radfahrer mit Sicherheitsausrüstung einen leicht abfallenden Weg abwärts rollen. Die geübten und mutigen unter ihnen scheuen die bis zu zwei Meter hohen Sprungschanzen nicht, sondern nehmen sie mit einer erstaunlichen Leichtigkeit. Da kann einem beim Zuschauen schon angst und bange werden. Vorsicht! Bitte nicht auf den Wegen der Radfahrer stehen bleiben. Es gibt drei Schwierigkeitsstufen für diesen Flowtrail. Es könnte also auch ein Radfahrer auf dem Weg ankommen, auf dem Sie grade stehen.

Nach diesem kurzen Abstecher geht’s dann zurück auf dem Steinbachpfad am Waldrand vorbei Richtung Nah­erholungsgebiet Kerbacher Loch. Wer mag, kann hier schon eine Rast einlegen. An der Schutzhütte findet man Bänke und Tische, an denen man sich niederlassen kann. Hier sind schon eine Menge Geburtstage, Vereinsjubiläen und andere Feste gefeiert worden, und sicher wird der eine oder andere Wanderer sich diesen Ort für das nächste Familienfest vormerken.

Der Steinbachpfad in Ottweiler (Foto: Renate Wanninger)

Die Wanderung geht weiter in die Kerbacher Klamm, die etwas abenteuerlich wirkt. Denn hier findet man überall alte umgestürzte Bäume, die zum Teil schon vor Jahren in die Schlucht gefallen sind, mittlerweile von Moos überzogen kreuz und quer im Wald liegen. Man gewinnt den Eindruck, dass der Wald sich hier selbst überlassen wurde, dass man sich wirklich in einem Stück Natur pur befindet. Über einen schmalen Pfad geht es tief hinunter in die Schlucht zum Kerbach, den wir über eine Brücke queren, um dann gleich wieder steil bergauf zu wandern.

Ein Stück Weg, bei dem man schon mal aus der Puste kommen kann. Aber es hindert einen ja keiner daran, auch mal stehen zu bleiben, Luft zu holen und die Aussicht zu genießen. Außerdem weiß jeder Wanderer, einem Anstieg folgt immer wieder ein Abstieg. So auch hier auf diesem Weg. Es geht bergauf und bergab, es folgen sumpfige Auenbereiche, man fühlt sich immer noch weit entfernt von allen Straßen, Autos und Wohngebieten. Bedingt durch die Feuchtigkeit im Boden und das Wasser des Baches meint man, den Wald noch intensiver riechen und wahrnehmen zu können. Durch den Krokenwald geht es hin zur Hanauer Mühle und zum Freizeitgelände Hiemes. Einmal über die Straße, dann an einem alten Steinbruch vorbei, wieder durch den Wald. Fast am Ende angekommen, kann man hier noch etwas verweilen und dabei sein Wissen erweitern. Denn hier gibt es noch einen kleinen Bienenlehrpfad, be­vor es ein Stückchen weiter wieder zum Steinbacher Sportplatz und damit zum Ausgangspunkt zurückgeht.

Auf dem letzten Stück des Premiumwanderweges lohnt es sich im Herbst, die Augen auch auf den Boden zu richten. Denn hier wachsen leckere Parasolpilze, die man sich später zuhause als Belohnung gönnen kann.

Renate Wanninger


Kontakt

Tourist-Information Ottweiler
Schlosshof 5
66564 Ottweiler

Tel.: (06824) 35 11
E-Mail: tourist@ottweiler.de
www.ottweiler.de

Öffnungszeiten

Ganzjährig.

Eintritt

Der Eintritt ist frei.

Anfahrt

A 8 Abfahrt Neunkirchen/Spiesen. Über die B 41 Richtung St. Wendel/Idar-Oberstein/Ottweiler. In Ottweiler die 2. Ampel rechts in die Saarbrücker Straße, gleich wieder links Richtung Kusel auf die B 420. Rechts halten und weiter auf die L 288. Rechts abbiegen auf die Ottweilerstraße. Links abbiegen auf Zum Sportplatz und anschließend rechts abbiegen zum Parkplatz. (Navigation: Auf der Trift, 66564 Ottweiler-Steinbach)



Über dieses Thema wurde in der Sendung "Region" am 09.08.2017 auf SR 3 Saarlandwelle berichtet.

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