CDs (Foto: SR)

Hier spielt die Musik

 

Wollten Sie immer schon mal wissen, wie das Musikprogramm von SR 3 Saarlandwelle entsteht und wer die Macher davon sind? Ein Blick hinter die Kulissen der Musikredaktion.

Wir machen Musik ...

Auf den ersten Blick sieht das Büro mit der Zimmernummer 1038 aus wie viele andere im SR-Hörfunkgebäude. Schreibtische, Computer, Bildschirme, Stereo-Anlage, Lautsprecher. Lediglich zwei Regale voller CDs lassen erahnen, dass hier Musik „gemacht“ wird.

Sebastian Kolb und Jan Werner probieren hier die Rezepte für das tägliche Musik-Menü auf SR 3 Saarlandwelle aus. Keine feinen Gerüche durchziehen das Büro, dafür die unterschiedlichsten musikalischen Klänge.

Die beiden Musikredakteure diskutieren, ob die neue Single von Heinz Rudolf Kunze nicht zu würzig, pardon, zu heftig für das Programm ist und ob die neue Mary Roos nicht zu fade, pardon, zu langsam für das Tagesprogramm ist. 

Wie aus vielen guten Zutaten ein schmackhaftes Menü wird

Täglich werden fast 300 verschiedene Titel benötigt, fast 2000 in der Woche. Auf keinen Fall sollen immer die selben Titel zur gleichen Zeit laufen, nicht die selben Interpreten in zu kurzen Abständen hintereinander, nicht zu viele internationale Titel in einer Stunde und obendrein sollen das Tempo der Titel und das Geschlecht der Interpreten immer gut gemischt sein. Eine schwere Aufgabe - da kann nur einer helfen: Kollege Computer!

Der hat von Musik zwar überhaupt keine Ahnung, wird dafür aber von Michael Breit und Sebastian Kolb gut gefüttert, gehegt und gepflegt. Mehrere tausend Titel sind fein säuberlich eingegeben und mit Attributen wie Tempo, Stil, Geschlecht, Länge, Erscheinungsjahr oder Sprache versehen. Aus einer Fülle von Daten und Regeln errechnet das Computerprogramm dann die optimale Musikabfolge für einen ganzen Tag.

Gemeinsam kontrollieren und korrigieren die beiden Musikredakteure schließlich den Menüvorschlag und richten an.

Mit dem Computer kommt die Musik auch ins Radio

Die ausgewählten Titel liegen alle als Musikdatei vor und werden Stunde für Stunde automatisch für die Sendung bereitgestellt. CDs müssen in der Regel keine mehr aufgelegt werden, Moderatoren und Techniker müssen sich nicht mehr durch Stapel von CDs wühlen auf der Suche nach den richtigen Titeln.

Seit 2004 sind auch die CD-Päckchen, die Michael Breit und Sebastian Kolb von den Schallplattenfirmen bis dahin noch so zahlreich erhalten haben, seltener geworden.  Über das Internet hört sich der Musikredakteur von heute die Neuerscheinungen an und wenn ein Titel ins SR3-Menü passt, genügt ein Maus-Klick und schon saust die Musikdatei sekundenschnell auf die große Festplatte von SR3 und ist für kommende Einsätze gespeichert.

Michael Breit

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