Der tschechische Präsident Milos Zeman könnte in Kürze gezwungen sein, die Burg zu verlassen: Beim ersten Wahlgang holte er als Vertreter der rechtskonservativen Protestpartei ANO zwar rund 36 Prozent der Stimmen, sein stärkster Konkurrent aber liegt nur rund zwölf Prozentpunkte hinter ihm: der parteilose Chemieprofessor Jiri Drahos.
Drahos habe durchaus das Zeug dazu, das demokratische Lager zu einen und hinter sich zu versammeln, meint Prag-Korrespondent Peter Lange im SR 2-Interview. Zumindest in der "Goldenen Stadt" sieht Lange "so etwas wie Wechselstimmung" - also ein leichtes Übergewicht der potenziellen Pro-Drahos-Kräfte. Außerhalb der Hauptstadt des "gespaltenen Lands" aber könne es wiederum ganz anders aussehen. Lange glaubt jedenfalls an einen "ziemlich hitzigen Wahlkampf".