Videospiele werden in der Gesellschaft wohl überwiegend als Freizeitangebot wahrgenommen. Der Historiker Nico Nolden eröffnet einen anderen Blickwinkel. Er erforscht, inwiefern das Freizeitvergnügen gleichzeitig auch zu Bildungszwecken eingesetzt werden kann.
Bildung durch Videospiele
Nolden will auf zwei Dinge aufmerksam machen: Erstens gebe es in Deutschland eine gewisse Tradition, Arbeit und Dinge, die Spaß machten, zu trennen. Gleichzeitig bleibe aber auch besonders das in der Erinnerung, was Spaß gemacht habe. "Deswegen sind Videospiele eben wirklich interessante Wissensmaschinen und deswegen interessiere ich mich auch beruflich als Historiker dafür, weil viele dieser Spiele eben Geschichte als Inhalt behandeln."
Zwar sei das Verhalten von spielenden Kindern meist eher intuitiv als reflektiert, dennoch seien die Spiele so angelegt, "sich selbst Dinge zu erarbeiten und selbst den eigenen Interessen nachzugehen." Dabei könnten Kinder natürlich auch abschweifen und sehr einseitig ihren Interessen nachgehen, so Nolden. Demgegenüber stehe aber ein statischer Geschichtsunterricht in der Schule, in dem die ungleichen Interessen der Schüler nur wenig berücksichtigt würden. "Das ist das, was oft vergessen wird - dass es nicht die Geschichte gibt, sondern verschiedene Perspektiven auf die selben Prozesse."
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