Vor 40 Jahr machte es zum ersten mal "Pling"

Vor 40 Jahren machte es zum ersten mal "Pling"

Erste E-Mail in Deutschland

Holger Büchner / Jörg Schieb   02.08.2024 | 10:37 Uhr

Vier Jahrzehnte ist es her, dass der Internetpionier Michael Rotert die erste nach Deutschland versendete E-Mail empfangen hat. Erst war die elektronische Post nur für wenige spannend, heute geht nichts mehr ohne.

Der Startschuss für die erste E-Mail in Deutschland fiel am 3. August 1984. Ein Informatiker an der Uni Karlsruhe namens Michael Rotert hatte damals einen Computer mit CSNET-Anschluss eingerichtet. CSNET war ein frühes Computernetzwerk für Forschungseinrichtungen, um Daten miteinander auszutauschen.

Laura Breeden vom CSNET in den USA wollte die neue Verbindung nach Deutschland testen. Sie verfasste eine kurze Nachricht: "Michael, this is your official welcome to CSNET. We are glad to have you aboard."

300 Milliarden E-Mails

Damals war E-Mail noch Universitäten und Forschungseinrichtungen vorbehalten. Das änderte sich erst etliche Jahre später, als Onlinedienste wie AOL, Compuserve oder T-Online erfolgreich wurden. Doch mit der Mail war Deutschland Teil des globalen digitalen Kommunikationsnetzes, das später zum Internet wurde.

Nach Schätzungen werden jeden Tag rund 300 Milliarden E-Mails verschickt. Das sind 3,5 Millionen E-Mails pro Sekunde. Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass die E-Mail nach wie vor eine große Rolle spielt. Allerdings schätzen Experten, dass 45 Prozent der Mails Spam sind, also unterwünscht verschickte Werbenachrichten.

Heute mehr Austausch über Messenger

Allerdings: Schnelle Nachrichten tauschen die meisten Menschen heute viel lieber über Messenger wie WhatsApp, Signal oder Telegram aus, vor allem, wenn sich die Menschen kennen. Trotz der unbestreitbaren Popularität der Messenger hat die E-Mail aber keineswegs an Bedeutung verloren. Und dafür gibt es mehrere Gründe. Einer ist: Egal wo man sich anmeldet, man benötigt nahezu immer eine Mail-Adresse, um sich zu registrieren.

Über E-Mail werden vor allem Verwaltungsaufgaben erledigt, Rechnungen verschickt, Anfragen, Bestätigungen etc. Der größte Vorteil der E-Mail ist, sie ist universell. Egal bei welchem Provider man sein E-Mail-Postfach hat: Jeder kann jeden erreichen. Das ist bei Messengern bekanntlich nicht so.

Noch ein Blick in die Geschichte

Die erste E-Mail überhaupt wurde im Jahr 1971 von Ray Tomlinson verschickt, einem Ingenieur und Programmierer. Tomlinson arbeitete zu dieser Zeit an einem Projekt für ARPANET, dem Vorläufer des heutigen Internets und ein Netzwerk, das von der US-Regierung zur Vernetzung von Forschungseinrichtungen genutzt wurde.

Tomlinson hat eine Chance gesehen, Nachrichten zwischen Computern über dieses Netzwerk zu senden. Dazu entwickelte er ein System, das es ermöglichte, Nachrichten an Benutzer auf anderen Computern zu senden. Er wählte das "@"-Symbol, um den Benutzer vom Computernamen zu trennen, ein Standard, den wir ja bis heute in E-Mail-Adressen verwenden.

Ein Thema der Sendung "Der Morgen" am 02.08.2024 auf SR 2 KulturRadio. Das Foto ganz oben zeigt ein E-Mail-Postfach. (Bildquelle: dpa)

Artikel mit anderen teilen

Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja