Musikevent oder Eventmusik - ein neuer Trend in der Konzertszene?

Überall im Saarland lassen sich jedes Jahr zur Festivalzeit ähnliche Klassik-Events erleben, die gut ausgelastet sind. Von einer Krise der Klassik könne keine Rede sein, sagt deshalb Gerald Mertens Geschäftsführer von unisono, der Orchestergewerkschaft.

Seit rund 40 Jahren erlebt die Klassikszene eine Eventisierung, so Gerald Mertens, der Geschäftsführer der Orchestergewerkschaft unisono. Abseits davon funktionierten die Konzerte mit einer besseren Ansprache des Publikums als früher.

Das Publikum vielfältig ansprechen

Journalistinnen und Journlisten, meint Mertens, sprächen gerne vom "Klassiktempel". Höher könne die Schwelle nicht sein. Konzert- und Opernhäuser täten heute aber sehr viel, um das Publikum vielfältig anzusprechen, etwa mit neuen Formaten. Dazu gehöre auch die Musikvermittlung mit vielen Education-Projekten.

"Das zeigt sich dann eben auch bei dem Zuspruch zu diesem großen Klassikfestivals, dass dann Leute hingehen." Beispiel Filmmusik: Die sei sehr beliebt. Verbunden mit einer Videoproduktion, habe eine solche Aufführung in Nürnberg 75.000 Menschen zu den Symphonikern gelockt.

Neue Formate entwickeln

Die spannende Frage ist für Mertens aber, ob das Publikum vom Event, in dem Falle der Filmmusik, den Weg in den Konzertsaal findet. "Da ist noch eine Menge zu tun, dass man auch im normalen Sinfoniekonzert ein bisschen lockerer macht."

Zwar sei eine Mahler-Sinfonie eine Mahler-Sinfonie, die ein bestimmtes Setting verlange. Aber auch hier könnten Formate entwickelt werden, die ein bisschen lockerer seien. Etwa Late-Night-Konzerte für jüngere Menschen.

Gute Chance mit Qualität und Wow-Effekt

Doch das Event sei letztlich nur ein Appetizer. Der Trend der vergangenen Jahre, Klassik wie Pop zu vermarkten, funktioniere nur begrenzt. Am Ende zähle aber die Qualität der Musik, der Künstlerinnen und Künstler und der Inszenierung. Wenn dazu noch ein Wow-Effekt käme, "haben wir eine gute Chance, klassische Musik noch breiter an die Bevölkerung zu bringen."

Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" auf SR 2 KulturRadio am 23.08.24. Das Foto ganz oben zeigt Gerald Mertens (Bildquelle: Maren Strehlau)

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