Literaturrezension: "Die Entblößten" von Marion Messina

"Die Entblößten" von Marion Messina

Tilla Fuchs, Onlinefassung: Ines Kunze   22.07.2024 | 15:25 Uhr

Polizeiwillkür, digitale Überwachung und ein System, das zur Entwürdigung seiner Bürger führt: Das leicht dystopische Frankreich in "Die Entblößten" von Marion Messina ist so nah dran an aktuellen politischen Ereignissen, dass der Hanser Verlag das Erscheinungsdatum kurzerhand vorverlegt hat - auf heute. SR2-Redakteurin Tilla Fuchs hat den Roman gelesen und mit der Autorin gesprochen.

Ein Student, der sich gleich zu Beginn selbst anzündet - vor vielen Schaulustigen, die durch Social Media noch mehr werden. Ein Bauer, der vom Staat mit Auflagen gegängelt vor den Gendarmen flieht. Ein Akademiker, der vor Korruption in der Hauptstadt flieht und sein Glück als Metzger auf dem Land sucht.

Die Figuren in "Die Entblößten" kämpfen mit den Strukturen eines Staates, der ihnen alles nimmt. Autorin Marion Messina zeigt damit eine Welt, die auf den ersten Blick fremd und dystopisch wirkt, und auf den zweiten Blick klar macht: So anders ist es gerade gar nicht.

Wie unter dem Mikroskop

Ein bisschen sei es so, als habe sie das Frankreich von heute unters Mikroskop gelegt, unter eine Linse, die es 1.5 Mal vergrößtert - so beschreibt die 35-Jährige die Welt ihres Romans.

„Die Entblößten“ von Marion Messina erscheint heute in der Übersetzung von Claudia Kalscheuer im Hanser Verlag. Der Roman hat 176 Seiten und kostet 23 Euro.

Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 22.07.2024 auf SR 2 KulturRadio.

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