Georgi Demidow: „Fone Kwas oder Der Idiot“

Nach Warlam Schalamow ist ein zweiter Chronist des Lagerlebens im Gulag bei uns zu entdecken: Georgi Demidow, so unbeugsam wie Schalamow, so gebrandmarkt durch vierzehn Jahre im Lager Kolyma wie jener, auch so besessen davon, Zeugnis abzulegen. Demidow lebte von 1908 bis 1987. Er wurde 1938 verhaftet, wegen „konterrevolutionärer Propaganda“ verurteilt. 1951 kam er frei. Das Manuskript zum vorliegenden Buch, „Fone Kwas oder Der Idiot“ stammt von 1964. Doch es ist ein Wunder, das es überhaupt zum Buch werden konnte. Denn 1980 wurden sämtliche Manuskripte von Demidow beschlagnahmt. Der Schriftsteller starb im Glauben, sein literarisches Werk sei vernichtet. Doch während der Perestroika konnten die Manuskripte aus den Geheimarchiven geborgen werden. Nun endlich, rund sechzig Jahre nach dem Verfassen, liegt dieses autobiographische Zeugnis auch auf Deutsch vor. Es ist so etwas wie eine Sensation, ein Wunder der Literatur, die eben doch vieles überleben kann. Eine Besprechung von Stefan Berkholz.

BUCHTIPP

Georgi Demidow: „Fone Kwas oder Der Idiot“
Eine Geschichte aus dem Großen Terror

Aus dem Russischen von Irina Rastorgueva und Thomas Martin
Galiani Verlag (Berlin, 2023)
208 Seiten, 22 Euro

Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 29.12.2023 auf SR 2 KulturRadio. 

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