Kunst im Untergrund
Die Galerie LE P'ART KING in einem unterirdischen Parkhaus
Paris hat viele ungewöhnliche Orte, an denen Ausstellungen stattfinden. Eine Galerie in einem alten unterirdischen Parkhaus ist aber auch in der französischen Hauptstadt nicht alltäglich. Sandra und Eric Setze haben den alten Parkplatz nicht weit von Parc des Buttes-Chaumont gekauft und daraus eine Kunstgalerie gemacht.
Vintage-Möbel und Schmuck
Regelmäßig wechselnde Ausstellungen widmen die beiden Künstlerinnen und Künstlern des 20. Jahrhunderts und jungen Talenten der modernen Kunst. Außerdem ist ihre Galerie ein Sammelsurium an Vintage-Möbeln und Schmuck, die die Besitzer selbst restauriert und aufgearbeitet haben.
Galerie Setze – LE P'ART KING, 36, rue Miguel Hidalgo, 19. Arrondissement von Paris
Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, 14.00 bis 19.00 Uhr
"Hoch die internationale Solidariät"
Streifzug durch das Kommunistenviertel Butte aux Cailles
Die Butte aux Cailles mit ihren sieben Hügeln versteckt sich am Rande des 13. Arrondissements von Paris. Zu Zeiten der Pariser Kommune war sie Schauplatz der blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Zentralregierung und den sozialistischen Widerstandskämpfern. Viele Street-Art-Künstler, unter anderem die erst 2022 verstorbene Ikone Miss.Tic haben sich hier an den geschichtsträchtigen Mauern der Butte verewigt.
"Solidarischer Geist" und gute Küche
Eines der letzten kommunistischen Restaurants auf der Butte aux Cailles ist das "Le Temps des Cérises". 1976 als Kooperative gegründet, war es lange Zeit Treffpunkt für Arbeiter und Künstler aus dem Viertel. Bis heute weht hier ein "solidarischer Geist" mit einfacher, aber guter französischer Küche.
Restaurant Le Temps des Cérises 18-20, rue de la Butte aux Cailles
Öffnungszeiten: 12.00 bis 14.30 Uhr und 19.00 bis 23.00 Uhr, Reservierungen nicht möglich
Jazz Manouche im Hinterzimmer
Das Piano Vache im Quartier Latin
Das Piano Vache gibt es schon seit 1969. Es liegt im Pariser Studentenviertel und ist mehr ein Sammelsurium als eine Kneipe: Die Wände sind zugepflastert mit Postern und Plakaten, zwischendrin Passfotos von Studierenden, die hier wohl in den vergangenen 50 Jahren für ihre Prüfungen gelernt haben.
Jam-Session jeden Montag
Fast genauso lange wird dort Musik gemacht. Jeden Montag gibt es Jazz-Manouche im Hinterzimmer. Der Eintritt ist kostenlos, einzig Ruhe wird von den Gästen verlangt. Wer quatschen will, muss in den Hauptraum der Kneipe. Seit vielen Jahren lädt das Trio um Jazzgitarrist Rodolphe Raffalli Gäste zur montäglichen Jamsession ein und nicht selten jammt auch der ein oder andere aus dem Publikum spontan mit.
Piano Vache, 8, rue de Laplace, 75005 Paris, Montag bis Samstag: 16.30 bis 02.00 Uhr
Reise ins Paris des 19. Jahrhunderts
Das Musée Gustave Moreau
Versteckt in einer kleinen, steilen und kopfsteingepflasterten Seitenstraße unweit der berühmten Galleries Lafayette liegt ein besonderes Museum. Nur die Trikolore über dem Eingang lässt Passanten aufmerksam werden, eine kleine Plakette an der Tür gibt Aufschluss: Hier befindet sich das Elternhaus des französischen Symbolisten Gustave Moreau.
25.000 Werke werden gezeigt
Noch zu Lebzeiten hatte der kinderlose Maler beschlossen, sein Haus und seine Werke dem Staat zu vermachen, mit der Auflage, ihm dort ein Museum zu widmen. 25.000 Werke beherbergt das Musée Moreau, teils meterhohe Gemälde werden in der von Moreau selbst konzipierten Galerie gezeigt. Aber das Musée Moreau bietet noch mehr. Es lässt seine Besucherinnen und Besucher in das Leben des Künstlers eintauchen, sowie in das Paris des 19. Jahrhunderts.
Musée National Gustave Moreau, 14, rue Catherine de la Rochefoucauld, 75009 Paris
Eintritt: 7 Euro, ermäßigter Tarif: 5 Euro, Geschlossen: 25. Dezember und 1. Januar
Ein Thema in der Sendung "Der Nachmittag" am 21.12.2023 auf SR 2 KulturRadio.