Für alle, die glauben, dass die Hölle immer die Anderen sind

Uraufführung von "Firnis" am Saarländischen Staatstheater

Barbara Renno / Onlinefassung: Ines Kunze   11.06.2024 | 12:43 Uhr

"Firnis" - Das ist ein transparenter Schutzlack, etwa für Möbel und Gemälde. Und es ist der Titel der Komödie von Philipp Löhle, die am 7. Juni im Saarländischen Staatstheater uraufgeführt wurde. SR 2-Redakteurin Barbara Renno war dabei und ist beeindruckt.

Philipp Löhle malt ein bitterböses Bild unserer Gesellschaft – der Firnis bröckelt, und zwar gewaltig.

So kündigt das Saarländische Staatstheater das neue Stück an, das am 07. Juni dort uraufgeführt wurde - und das Publikum auf Anhieb begeisterte. Neben aufwändiger Inszenierung, etwa mit einem Chor und wechselnden Erzählern, punktet das Stück vor allem mit dem Spiegel, den es allen vorhält.

Worthülsen-Dauergequassel mit gutem Timing

"Ein völlig korrekter Haushalt", wie Renno es nennt, nimmt einen Mann auf, der verschuldet ist - und schon beginnt das Spiel um Macht und Schein. Denn hinter den Kulissen der sich bewusst ernährenden, sich selbst psychologisierenden Gutmenschen stecken Lügen und versteckte Bedürfnisse, die das Ganze zum Wanken bringen.

Mit intensivem Aneinenander-vorbei-Gerede, viel Wortwitz und einem Ensemble, das mehr als alles gibt, ist das Stück für Renno "eine dringende Empfehlung".

Ein Gespräch aus der SR2-Sendung "Der Morgen" am 10.06.2024.

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