Saarländischer Star des Surrealismus: Edgar Jené' s Werke zu sehen in Dillingen

Spektakuläre Kunst von Edgar Jené in Dillingen

Künstler brachte den Surrealismus ins Saarland

Barbara Grech   08.09.2024 | 12:30 Uhr

Die Kunstrichtung ist legendär- ihre Künstler sind es auch. Der Surrealismus wurde von so weltberühmten Künstlern wie Salvador Dali, Joan Miro oder Max Ernst geschaffen. Und was der Welt ihr Dali - das ist dem Saarland sein Jené. Edgar Jené hat den Surrealismus Mitte des 20. Jahrhunderts ins Saarland gebracht und ist damit einer der Helden der saarländischen Kunstgeschichte.

Der Kunstverein in Dillingen hat am Sonntag eine Ausstellung mit Werken von Edgar Jené eröffnet.

usstellung Edgar Jené: Frühe Werke im Kunstverein Dillingen (Foto: Werner Richter)

Portraits, Portraits und immer wieder Portraits. Oftmals von Frauen. Schön sehen sie aus. Nicht realistisch gemalt, aber auch nicht dekonstruktiv wie beispielsweise bei Picasso.

Für Wolfgang Birk vom Kunstverein Dillingen sind diese Portraits die heimlichen Meisterwerke von Edgar Jené: "Wir zeigen die Arbeiten, die in den 1920er Jahren entstanden sind. Und Anfang der 1930er Jahre. Das ist der Schwerpunkt und dort ist es so, dass Jené zunächst mal in München studiert hatte. Das ist eher etwas Traditionelles. Da sehen wir auch ein paar Arbeiten, beispielsweise das Zementwerk Malstatt Burbach. Und dann in Paris ändert sich das Ganze, wo er seine Lebensgefährtin Coco auch kennenlernt. Und das, was er dann an Portraits macht, ist für meine Begriffe auch etwas sehr Überhöhendes."

Nicht das Antlitz, sondern die Seele des Portraitierten zeigen - das ist es, was Edgar Jené in seinen frühen Werken gelingt, so Wolfgang Birk.

1904 in Saarbrücken geboren erhält Jené Zeichenunterricht beim berühmten Fritz Grewenig, dem späteren Direktor der staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe in Saarbrücken. Nach einem Kunststudium in München und Paris kehrt er mit seiner Coco zurück nach Saarbrücken. Aufgrund der politischen Verhältnisse in der NS Zeit emigiert Jéne nach Wien und kommt dort mit den Thesen von Sigmund Freud in Berührung: "Die ja insofern eine wichtige Bedeutung hat, weil man die Wahrnehmung, die Erinnerung und die Fantasie als gleichwertige Realitätsmodi betrachtet. Und das bedeutet, dass jetzt in der Darstellung nicht nur das wichtig wird, was ich sehe, sondern genauso realitätsrelevant ist das, was ich mir vorstelle und an das, was ich mich erinnere", so Birk.

Sprich das Innere wird nach Außen gekehrt und auf die Leinwand gebannt. Die Ausstellung zeigt auch mit einigen Werken, wie sich Jené dann später, als er wieder in Frankreich lebte, weiterentwickelt hat. Fast alle Werke dieser Ausstellung stammen im übrigen aus saarländischen Privatsammlungen. "Es gibt in Saarlouis einen Sammler, der sehr viele dieser Arbeiten beigetragen hat. Also von den 45 Arbeiten sind genau 28 von ihm", berichtet Birk. Außerdem habe man im Kunstverein einige Leute, die viel sammeln. Das sei ein ganz wichtiger Beitrag und mache den Kern aus.

Der künstlerische Weg des Edgar Jené zum Surrealismus - diesen will die Ausstellung im Zentrum August Clüsserath, der Heimat des Dillinger Kunstvereins, nachzeichnen. Gründe das jetzt zu tun gibt es genug. "Das eine sind biografische Daten. Jené ist 1984 verstorben, 1904 geboren. Also, es gibt da zwei Jubiläen. Und Jené ist der erste Künstler, den der Dillinger Kunstverein ausgestellt hat. Also mit ihm hatten wir angefangen und deswegen denke ich, hat er es jetzt auch mal verdient, dass wir ihn noch mal neu zeigen", so Birk.

Frühe Werke von Edgar Jené gibt es zu sehen im Kunstverein Dillingen- im Zentrum August Clüsserath in Dillingen. Die Ausstellung ist jeweils samstags und sonntags zwischen 14.00 Uhr und 18.00 Uhr geöffnet.

Ein Thema in der "Region am Sonntag" am 08.09.2024 auf SR 3 Saarlandwelle.

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