Atombunker in Güdingen wird zum Museum
Unter der A6 in Güdingen, 13 m unter der Erde befindet sich eine zivile Schutzanlage, kurz ein Bunker, der in den 60er-Jahren zu Zeiten des Kalten Krieges im Falle eines atomaren Angriffs errichtet wurde. Nun wurde dieser zum Museum hergerichtet.
Die zivile Schutzanlage unter der A6 in Güdingen ist 2000 qm groß, insgesamt 1800 Menschen hätten dort zu Zeiten des Kalten Krieges 28 Tage Schutz finden können. Das Besondere an dem Bunker ist, dass er in seiner Vollständigkeit noch erhalten ist.
"Langer Dornröschen-Schlaf"
"Dieser Ort hat einen langen, langen Dornröschen-Schlaf hinter sich", sagt Florian Brunner. "Der Bunker war fast schutzlos der Witterung ausgeliefert, hat sich aber sehr gut erhalten". In den letzten zehn Jahren sei aber sehr viel passiert, so Brunner.
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Initiative von Florian Brunner
Der Vorsitzende des Vereins "Unterirdisches Saarbrücken" war bei der Recherche für sein gleichnamiges Buch auf die Schutzanlage gestoßen. Der Verein hatte auf Brunners Initiative hin diesen Ort zum Museum herrichten lassen.
Frage nach modernem Zivilschutz
Offiziell gehört der Bunker der Stadt Saarbrücken. Oberbürgermeister Uwe Conradt möchte mit dem Museum dazu einladen, sich aufgrund des Krieges in der Ukraine mit der Frage auseinanderzusetzen, wie moderner Zivilschutz aussehen könnte.
"Ein touristisches Highlight"
Aber auch für den Tourismus in der Region könnte der ehemalige Bunker ein Gewinn sein. "Ich sehe natürlich in dieser ehemaligen Zivilschutzanlage nicht nur ein Zeitzeugnis, sondern auch ein touristisches Highlight", so Conradt. Am kommenden Samstag wird das Bunker-Museum erstmals seine Pforten öffnen.
Führungen durch den Bunker in Güdingen gibt es für Gruppen nach Voranmeldung auf der Internet- oder der Facebookseite des Vereins “Unterirdisches Saarland”.
Ein Thema in der Sendung "Der Morgen" am 28.02.2023 auf SR 2 KulturRadio.