Filmplakat "Arrival" (Foto: Sony Pictures)

Neu im Kino: "Arrival"

Ein Film von Denis Villeneuve

Alexander Soyez   24.11.2016 | 10:00 Uhr

Plötzlich sind Sie unter uns. Kommen zu uns von sehr weit weg. Grenzen sind ihnen egal. Und es ist zunächst einmal sehr  schwierig, eine gemeinsame Sprache mit ihnen zu finden. Wenn man so will, dann ist das kammerspielartige Science-Fiction-Drama "Arrival" sehr aktuell – weil es vor allem auch eine Annäherung daran ist, wie wir mit dem Fremden umgehen. Vordergründig geht es um Aliens, um Außerirdische, die uns plötzlich in ihren Ufos heimsuchen.  Der stille Film hat nichts von bombastischen Klischee-Action-Filmen, in denen Wesen seltsamster Herkunft bekämpft werden.

Hier geht es um das Sein, Leben, Sterben, Angst, Hoffnung und die Frage, was machen wir mit der wenigen Zeit, die uns zur Verfügung steht im ewigen Kreislauf des Universums. Dies alles im ganz klein und doch ganz groß erzählt – darin liegt das Kunststück, das Denis Villeneuves Science-Fiction-Drama "Arrival" vollbringt. 12 eiförmige Alien-Raumschiffe schweben verteilt auf unserem Planeten ein paar Meter über der Erde. 

Die Menschen versuchen, mit den Außerirdischen zu kommunizieren, aber niemand versteht sie. Immer mehr zur zentralen Figur wird die Linguistin Louise Banks (gespielt von Amy Adams) im Kontakt mit zwei der außerirdischen Besucher. Sie sind tintenfischähnliche Wesen mit sieben Tentakeln, die sich mit gurgelnden Lauten und in die Luft gezeichneten wolkigen Symbolen untereinander verständigen. Was wollen die Aliens hier, das ist die große Frage. Aber der Film "Arrival" stellt anhand des Schicksals von Louise die noch größere Frage: wer sind wir, was ist der Sinn unseres Seins und welchen Platz haben wir in Zeit und Raum. "Arrival" ist einerseits packende Science-Fiction und andererseits Science-Philosophy, die in einer schwer zu greifenden Auflösung mündet. Sie ist aber letztlich nicht entscheidend. Vielmehr kommt es auf die Stimmung in diesem tief nachdenklichen Sci-Fi-Thriller an und auf das, was er in einem selbst auslöst. Denis Villeneuve ist hier ein faszinierendes, visuell und atmosphärisch aufregendes Werk gelungen. Man fühlt sich mittendrin und gleichzeitig ein wenig erleuchtet.

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