Simon Matzerath (Foto: SR)

"Immer das Saarland und die Welt"

Über den neuen Leiter des Historischen Museums Saar, Simon Matzerath

Audios: Barbara Grech / Jochen Marmit / Onlinefassung: Rick Reitler  

Nach einem Jahr Warten ist der Nachfolger von Gerhard Ames gefunden: Ab dem 1. Oktober übernimmt Simon Matzerath die Leitung des Historischen Museums Saar am Saarbrücker Schlossplatz.

Ein Museum zum Anfassen?

Der 34-jährige Althistoriker aus Linnich (Nordrhein-Westfalen) will an seiner künftigen Wirkungsstätte das Saarland immer im Kontext der Weltgeschichte zeigen und das Haus vor allem für Familien und Schulklassen attraktiver machen - denn schließlich finanziere die "breite Bevölkerung" den ganzen Aufwand. Und der soll mit Matzerath einen zeitgemäßeren Anstrich erfahren: "Meine Handschrift wäre eben: Klare Informationen, auf den Punkt gebracht, spannend inszeniert, lieber etwas weniger statt zuviel, und dann doch dieses Abwechslungsreiche und Überraschende", sagte er im Gespräch mit SR 2-Redakteurin Barbara Grech. Matzerath schwebt dafür offenbar ein interaktives Erlebnishaus vor: Er wünsche sich "Stationen, wo man was anfasst, ausprobiert".

An Drittmittel denken

In den Fokus rücken soll dabei auch die Zeit der Industrialisierung und die Gründerzeit als besonders prägend für das Saarland. Er könne sich beispielsweise vorstellen, eine Ausstellung über die großen Unternehmen jener Jahrzehnte auf die Beine zu stellen, denn das sei "für die Einwerbung von Drittmitteln sicher nicht die unklügste Entscheidung", so Matzerath. Mit wenig Geld muss nämlich auch der Nordrhein-Westfale auskommen: Für Wechselausstellungen steht ihm pro Jahr ein Betrag von gerade einmal 125.000 Euro zur Verfügung.

Erst mal alle kennenlernen

Thematische Kooperationen mit anderen Häusern sind für Matzerath deshalb auch kein Tabu: "Das ist in jeder Hinsicht denkbar, und das ist für alle Standorte meistens gut", so seine Überzeugung. Als eine seiner ersten Amtshandlungen sieht er deshalb eine "Rundreise" zu den KollegInnen anderer Kulturorte, um sich über deren Planungen zu informieren und eventuell ins Gespräch über eine zukünftige Zusammenarbeit zu kommen.


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