Dora Diamant, letzte Lebensgefährtin von Franz Kafka (Foto: Gemeinfrei)

Dora Diamant: "Mein Leben mit Franz Kafka"

Fortsetzung folgt ...

 

Sendung: Montag 03.06.2024 14.04 Uhr


Gelesen von Andrea Kopsch

03. Juni

Die in Polen geborene Dora Diamant lernte Franz Kafka im Juli 1923 im Ostseebad Müritz kennen. Wenig später, am 24. September 1923, bezogen sie zusammen eine Wohnung in Berlin-Steglitz, Grunewaldstraße 13. Da in Deutschland zu dieser Zeit die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hatte, mussten sie aufgrund finanzieller Probleme zweimal umziehen. Kafka hatte sich nun endgültig von Prag und seiner Familie gelöst; er betrachtete dies als größte Leistung seines Lebens.

Im Alter von acht Jahren war Dora Diamant mit ihrer Familie nach Będzin in Schlesien in die Nähe der deutschen Grenze umgezogen. Mit 21 Jahren löste sie sich von ihrer Familie und siedelte nach Berlin über, wo sie im Jüdischen Volksheim arbeitete.

Heiratspläne mit Kafka scheiterten an dem Widerstand von Dora Diamants Vater. Weil sich Kafkas Gesundheitszustand zunehmend verschlechterte, begab er sich im April 1924 in ein Sanatorium in Kierling bei Klosterneuburg (Niederösterreich). Bis zum Tag seines Todes am 3. Juni 1924 wurde Kafka dort von Dora Diamant gepflegt.

In den späten 1920er Jahren wurde Dora Diamant Schauspielerin in Düsseldorf, später trat sie der KPD bei. Sie heiratete den KPD-Funktionär Lutz Lask (1903–1973). 1936 floh sie mit ihren Schwiegereltern vor den Nationalsozialisten in die Sowjetunion. Dort wurde ihr Mann im Zuge der Stalinschen Säuberungen verhaftet, während sie 1938 mit der kurz zuvor geborenen Tochter ins westliche Ausland fliehen konnte. Als sie 1940 Großbritannien erreichte, wurde sie zunächst als feindliche Ausländerin interniert. Sie starb 1952 in London an den Folgen eines Nierenversagens.

Ihre Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Kafka schrieb sie unmittelbar nach Kafkas Tod nieder.

Fortsetzung folgt - nachzuhören auf sr2.de und in der ARD Audiothek.


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Redaktion: Tilla Fuchs
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