Als die ersten Hunsrücker vor 200 Jahren in Brasilien ankamen, begann das Leben für sie bei Null. Denn statt Straßen oder Gebäuden fanden sie nur Felsboden, Urwald und steile Hänge vor. Nicht einmal Vieh oder Werkzeug gab es.
Dialekt der Einwanderer wird bis heute gesprochen
Das sollte sich ändern, hatte Kaiser Don Pedro damals beschlossen und gezielt europäische Arbeitskräfte angeworben. Das Land war ganz frisch von Portugal unabhängig geworden, jetzt musste es beschützt und besiedelt werden. Und so geschah es - noch heute wird der Dialekt, den die deutschen Einwanderer damals sprachen, in einigen Gemeinden von Brasiliens südlichstem Bundesstaat Rio Grande do Sul gesprochen.
Später kamen die Donauschwaben dazu, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus ganzen Landstrichen Brasiliens Kornkammern machten, die noch heute die Wirtschaft des Landes prägen.
Erfolgsgeschichte mit Schattenseiten
Eine Erfolgsgeschichte, die aber auch ihre Schattenseiten hatte. Denn mit dem Wandel waren auch brutale Landkonflikte verbunden – darüber wird bis heute nicht gern geredet.