Tipps aus Bali gegen die Schwüle im Saarland

Was bei Schwüle gut tut

  19.06.2024 | 13:53 Uhr

Die Sommerhitze mögen viele. Weniger angenehm ist es jedoch, wenn es schwül wird, also warm und feucht zugleich. Dann reagieren viele mit Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel. Warum ist das so, und was kann man tun?

Der Körper braucht Kühlung

Hitze belastet unseren Körper. Besonders schwülwarme Temperaturen werden von vielen als unangenehm empfunden. Denn dann fällt es unserem Körper schwerer, sich zu kühlen.

Unser Körper versucht nämlich, die Körperkerntemperatur auf 37 Grad zu halten. Bei Hitze lässt er deshalb Schweiß auf der Haut verdunsten, und diese Verdunstung erzeugt Kälte, erklärt der Saarbrücker Neurologe Dr. Florian Schumacher.

Schwüle Luft enthält jedoch bereits viel Feuchtigkeit; der Schweiß verdunstet daher nur schwer. Der Körper kann sich dementsprechend schlecht kühlen und schwitzt immer mehr. Um einen Hitzschlag zu verhindern, fährt der Kreislauf runter. Wir fühlen uns dann müde und erschöpft.

Wenn der Körper Probleme hat, die Körpertemperatur auf 37 Grad zu halten, schüttet er zudem Stresshormone aus. Die signalisieren Gefahr. Und das ist für den Körper dann wichtiger als alles, womit wir uns gerade beschäftigen, so Dr. Schumacher. Die Folge: Wir können uns schlechter konzentrieren.

Tipps von Dr. Florian Schumacher
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Tipps von Dr. Florian Schumacher

Tipps, die Erleichterung bringen:

  1. Ausreichend trinken, am besten Mineralwasser oder Leitungswasser. 1,5 bis 2 Liter sollten es schon sein, um den Flüssigkeitsverluste durchs Schwitzen auszugleichen. Andernfalls fühlen wir uns unwohl. Auf kalte Getränke sollte man dagegen verzichten, denn die regen den Körper an, Wärme zu produzieren und dann schwitzt man noch mehr. Lauwarme Getränke sind daher zu empfehlen.
  2. Schwere, fettige Speisen und Alkohol meiden. Denn die belasten den Körper noch zusätzlich. Leicht verdauliche Lebensmittel wie Obst, rohes Gemüse oder Joghurt kommen beim Körper besser an.
  3. Körperteile moderat kühlen. Es tut gut, beispielsweise Wasser über Hände und Handgelenke laufen zu lassen. Aber nicht eiskalt duschen, denn das belastet den Kreislauf noch mehr.
  4. Lockere Kleidung tragen. Luftige Kleidung aus natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide verhindert, dass sich die Körperwärme staut. Bei Kleidungsstücken aus Synthetikfasern schwitzen wir dagegen noch mehr. Offene Schuhe wie Sandalen oder Flipflops schaffen an den Füßen Abkühlung. 
  5. Für einen Luftzug sorgen. Ventilatoren kühlen zwar nicht, aber sie bringen die Luft in Bewegung, was den Kühlungsprozess durchs Schwitzen erleichtert.
  6. Anstrengungen vermeiden. Wer kann, sollte bei heißem und schwülem Wetter größere Anstrengungen vermeiden oder zumindest in die kühleren Tageszeiten verlegen. Wenn das nicht möglich ist, verringern kurze Verschnaufpausen die Belastung. Auf sportliche Aktivitäten im Freien sollte man an wirklich schwülen Tagen am besten ganz verzichten.

Was auch noch helfen könnte

Schwüle ist aber bekanntlich kein lokales Phänomen. Auch Menschen in anderen Teilen der Welt müssen damit umgehen - vor allem dort, wo es nicht nur einige wenige Tage im Jahr schwül ist, sondern vielleicht sogar das ganze Jahr über.

Pauline studiert eigentlich in Saarbrücken. Nun ist sie für ein Jahr auf Bali. Dort ist es ja öfter schwül. Sie verrät ihre Lieblingstipps bei dem drückenden Wetter: Zum einen solle man weite Kleidung tragen, die am besten aus Leinen oder Baumwolle gemacht sei, sagt sie. Zum anderen komme es auf das Essen an. In Indonesien esse man sehr gerne scharf, weil das beim Schwitzen helfe und dadurch auch gegen die Schwüle. Ganz wichtig sei natürlich außerdem, viel Wasser zu trinken.

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