Bald Rentiere im Differter Wildpark
Im Sommer 2024 soll es losgehen, dann beginnen die Baumaßnahmen im Wildpark bei Differten. Neue Gehege und vor allem neue Tierarten sollen kommen: Neben Dachs, Otter und Nerz sollen auch Rentiere mehr Besucher anziehen. Dafür investiert die Gemeinde Wadgassen mehrere Millionen.
Fünf Millionen Euro – so viel soll in den Umbau des Wildparks der Gemeinde Wadgassen investiert werden. Geplant ist unter anderem die bestehenden Gehege artgerecht auszubauen. Denn die bisherigen Ställe und Gehege seien veraltet und "wenn es den Tieren besser geht, kommt uns das immer entgegen", sagt die Leiterin des Wildparks Heike Schunk-Stopp.
Zuhause von acht Tierarten
Bisher leben dort acht Tierarten. Die Eulen immer paarweise und die Ziegen, Mufflons und Hirsche in der Regel in sogenannten Haremsgruppen. "Das heißt ein männliches Tier und mehrere weibliche und die Wildschweine als gemischte Gruppe", so Schunk-Stopp. Hinzu komme noch ein schottisches Hochlandrind und ein seltener männlicher Schwarzstorch.
Die Tiere im Wildpark bei Differten
Mit der Millionenförderung, die zu 95 Prozent vom Land übernommen wird, sollen auch neue Tiere in die Wälder bei Differten einziehen. Eine Investition in die Zukunft, sagt der Wadgasser Bürgermeister Sebastian Greiber. Geplant sind unter anderem Dachse, Otter, der europäische Nerz und Rentiere. Laut Greiber sollen besonders Letztere eine Attraktion werden.
Gesellschaft für den seltenen Schwarzstorch
Bisher ist der seltene Schwarzstorch ein Highlight des Parks. Noch lebt dieser alleine in seinem Gehege. In Zukunft ist jedoch geplant, einen weiblichen Storch hinzuzufügen. Ein schwieriges Unterfangen, denn der Schwarzstorch sei in der Regel ein Einzelgänger und durch sein territoriales Verhalten, verteidige er sein Revier gegen fremde Artgenossen, sagt Heike Schunk-Stopp.
Der männliche Schwarzstorch soll langsam an weibliche Gesellschaft gewöhnt werden, damit zukünftig Nachwuchs ins Haus steht. Den gibt es bei den Wildschweinen in Hülle und Fülle. 20 kleine Frischlinge flitzen durch das Gehege und müssen von Heike Schunk-Stopp und ihrem Team gefüttert werden.
Aufwändige Fütterung der Wildschweine
Entgegen der weitläufigen Meinung würden Wildschweine kein schlechtes oder faules Futter erhalten, sondern viel Obst und frisches Gemüse. Täglich werden dafür rund 30 Kilogramm Kartoffeln gedämpft und im Gehege verteilt. "Das muss geputzt werden, sauber gemacht und von Faulstellen entfernt werden und deswegen sind die Wildschweine relativ aufwendig“, so die Leiterin des Wildparks.
Mit der Förderung werden nicht nur Umbaumaßnahmen an den Gehegen vorgenommen, sondern auch die Wegeführung durch den Wildpark. Diese werde vollständig neu gestaltet, denn aktuell sei sie nicht barrierefrei, sagt der Bürgermeister der Gemeinde.
Freude auf neue Nahrungsspezialisten
Im Wildpark freut sich Heike Schunk-Stopp bereits jetzt auf die neuen tierischen Bewohner. Denn gerade der Dachs, als Raubtier, und die Rentiere seinen als Nahrungsspezialisten eine kleine Herausforderung sind. Die Bauarbeiten sollen noch diesen Sommer beginnen und im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
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Ein Thema in der Sendung "Bunte Funkminuten" am 05.03.2024 auf SR 3 Saarlandwelle