Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute vergessen - verschüttet von zwei Weltkriegen. Dabei beeinflussen die Bilder, die damals entstanden, das Denken bis heute. Im Mittelpunkt des Films stehen ein deutsches und ein französisches Kriegspanorama, deren Aufgabe es war, das neue politische Selbstverständnis beider Staaten in den Köpfen der Betrachter zu verankern. Beide wurden später zerstört, doch der Film rekonstruiert sie und zeigt, wie sie Deutsche und Franzosen dauerhaft geprägt haben.
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 ist heute weitestgehend vergessen - verschüttet von den beiden Weltkriegen, die ihm folgten. Dabei beeinflussen die Bilder, die damals entstanden, das Denken zum Teil bis heute. Denn dieser Konflikt vereinte die zersplitterten deutschen Staaten zum Kaiserreich, während Napoleon III. abdanken musste und in Frankreich die III. Republik begann. Gleichzeitig verhalf er dem allerersten Bild-Massenmedium zum Durchbruch: den Kriegspanoramen. In den Herzen vieler europäischer Metropolen entstanden Rotunden, die in ihrem Innern gewaltige Rundgemälde wichtiger Schlachten beherbergten und ein Millionenpublikum erreichten. Im Mittelpunkt des Films stehen ein deutsches und ein französisches Panorama, deren Aufgabe es war, das neue politische Selbstverständnis beider Staaten in den Köpfen der Betrachter zu verankern: Das Panorama von Sedan des deutschen Malers Anton von Werner symbolisierte den Gründungsmythos des Deutschen Kaiserreichs. Das Panorama von Rezonville der französischen Künstler Alphonse de Neuville und Edouard Detaille zeigte der gedemütigten Nation: Die alten Eliten sind weg, aber die einfachen Soldaten kämpfen weiter. Beide Panoramen wurden später zerstört, doch der Film rekonstruiert sie und vermittelt so eine Ahnung von der gewaltigen Wirkung, die sie vor fast 150 Jahren auf ihr Publikum hatten. Und er zeigt, wie diese Bilder Franzosen und Deutsche dauerhaft geprägt haben.
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