So ist es als Komparsin beim saarländischen Tatort
Die SR-„Tatort“-Dreharbeiten für die neue Folge „Das Ende der Nacht“ sind fast beendet. Auch für diesen „Tatort“ brauchte es wieder viele Schauplätze, Equipment und vor allem Menschen, die ihren großen oder auch kleinen Teil zum Film beitrugen. Pascale Dauenhauer war als Komparsin einen Drehtag lang mit dabei.
Einmal die Chance zu bekommen, bei Dreharbeiten mit dabei zu sein – und das sogar vor der Kamera: Pascale Dauenhauer hat sich diesen Wunsch erfüllt und war als Komparsin beim aktuellen „Tatort“-Dreh in Saarbrücken dabei.
Ist das Drehbuch geschrieben, dürfen Schauspielerinnen und Schauspieler der Geschichte vor der Kamera Leben einhauchen. Dazu zählen neben den Haupt- und Nebenrollen auch Komparsen. Komparsen tragen nicht wesentlich zum Handlungsverlauf bei, sondern sind im Hintergrund und zählen eher zu „Bild und Kulisse“ eines Films. Am Film-Feeling ändert das aber für die Laien nichts, denn sie sind mittendrin bei den Dreharbeiten.
Hautnah beim Filmdreh mit dabei sein
So wie Pascale Dauenhauer - ein Bekannter, der in einem vergangenen „Tatort“ als Komparse mitspielen durfte, vermittelte ihr den Kontakt: „Ich wollte die Chance nutzen, denn die Möglichkeit hat man nicht häufig.“ Sie wollte wissen, wie ein Dreh überhaupt funktioniert, vor allem in der eigenen Stadt.
Der ganze Ablauf ist eher ein kleines Überraschungspaket: Einige Wochen vor dem Drehtag gab es die Info, welcher Tag geblockt werden müsse, eine Woche vorher bekam Dauenhauer weitere Wünsche zur Kleidung am Set: „Ich sollte zwei bis drei Outfits vorbereiten mit dem Fokus auf verschiedenen Oberteilen, die nicht schwarz, weiß oder gestreift sind und auf denen keine Marke zu erkennen ist.“
Erst einen Tag vor dem Dreh erfuhr sie Treffpunkt, genaue Uhrzeit und welche Rolle sie spielte. Dauenhauer durfte als „Schaulustige“ agieren, die neugierig wirken sollte und unbedingt etwas von dem mitbekommen wollte, was da gerade vor sich ging.
Von der Film-Handlung selbst bekommen die Komparsinnen und Komparsen nicht viel mit. Sie sind zwar bei den Szenen dabei, allerdings hören sie wenig, was dabei gerade gesprochen wird. Um sich in die eigene Rolle einzufinden, bekommen die Laiendarsteller eine ziemlich grobe Beschreibung der Handlung.
"Nicht in die Kamera schauen"
Je mehr es Richtung „Achtung Aufnahme“ ging, desto mehr stieg auch Dauenhauers Aufregung: „Auch wenn ich nur im Hintergrund stehe und fast nicht zu sehen bin, hatte ich zuerst total Angst, etwas falsch zu machen.“ Bevor es richtig ernst wurde, gab es einen Probeversuch ohne Kamera. „Als dann die Kamera mit ins Spiel kam, hat das noch einmal deutlich nervöser gemacht, insbesondere weil Komparsinnen und Komparsen stets darauf achten sollen, nicht in die Kamera zu schauen.“
Für Dauenhauer viel Neuland: „Am Anfang ist es super schwer gewesen und ich habe mich auch erstmal etwas fehl am Platz gefühlt. Die meisten Komparsinnen und Komparsen, die dabei gewesen sind, haben das nicht zum ersten Mal gemacht. Man darf, wenn die Kamera läuft, nicht laut reden, damit man nicht gehört wird. Teilweise haben sie drei Minuten am Stück gefilmt und man hat in der Zeit stets das Gleiche machen müssen. Da eine Szene mehrmals und auch aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen worden ist, gab es noch ein paar Wiederholungen. Es ist aber von Mal zu Mal angenehmer geworden und hat dann auch schnell Spaß gemacht.“
Essen mit den Schauspielerinnen und Schauspielern
Und dann gibt es da ja auch noch die Hauptdarsteller, mit denen die Komparsinnen und Komparsen aber während des Drehs selbst nichts zu tun haben, erzählt auch Dauenhauer: „Nur zwischendurch, wenn Szenen umgebaut worden sind oder in der Mittagspause, hat es die Gelegenheit gegeben, Fotos zu machen oder teilweise auch in Gespräche zu kommen.“
Dann wurde zum Beispiel gemeinsam mit der Filmcrew gegessen. Richtiges Promi-Feeling hat sich für die Komparsen allerdings nicht eingestellt: „Wir hatten ja auch keine persönlichen Assistenten, die uns zum Beispiel schminken. Von daher ist man schon eher nebensächlich.“ Für Dauenhauer aber absolut okay, schließlich spiele man auch wirklich nur eine unwesentliche Rolle.
Nach zwölf Stunden war dann Schluss. Ein langer „Arbeitstag“, der Dauenhauer aber viel Spaß bereitet und jede Menge neue Erfahrungen gebracht hat. Beim nächsten Mal dürfte es dann auch gerne ein bisschen mehr sein: „Es gibt ja auch Komparsinnen, die etwas mehr am Geschehen teilnehmen müssen.“ Den großen Auftritt überlässt sie aber auch in Zukunft den richtigen Schauspielerinnen und Schauspielern.