Früher kannte jedes Kind den Marathon-Olympiasieger von 1956: Paul Averhoff. Doch nun, fast 60 Jahre später, müssen Paul und seine Frau Margot in ein Seniorenheim ziehen. Um aus dem Heimalltag auszubrechen, beschließt Paul, noch einmal den Berlin-Marathon zu laufen. Margot lässt sich nach anfänglicher Skepsis dazu überreden, Paul wie in alten Zeiten zu trainieren. Pauls Kampf um seine Würde trifft auf Spott und Widerstand, aber dann auch auf Solidarität und schließlich Begeisterung.
In einer Mischung aus Sportlerfilm und Seniorendrama zeigt Dieter Hallervorden seine Fähigkeit als Charakterdarsteller.
Paul Averhoff hat 1956 als Marathonläufer olympisches Gold geholt. Er war eine Legende. Doch jetzt, im Alter, müssen Paul und seine Frau Margot nach vielen glücklichen Jahren von Zuhause ausziehen und ins Altenheim. Ihre Tochter Birgit fliegt als Stewardess um die Welt und kann sich nicht mehr kümmern. So findet sich Paul auf einmal zwischen Singkreis und Bastelstunde wieder - und fühlt sich wie scheintot. Das soll es nun gewesen sein? Nicht mit Paul! Er holt seine alten Laufschuhe hervor und beginnt im Park seine Runden zu drehen. Anfangs schleppend und jämmerlich, dann immer schneller - fest entschlossen, einmal noch einen Marathon zu laufen ... und zu gewinnen! Margot ist alles andere als begeistert, lässt sich aber überreden, ihn wie früher hart zu trainieren. Doch seine Mitbewohner erklären ihn für verrückt - und der Heimleitung ist Paul ein Dorn im Auge, weil er mit seiner Eigenwilligkeit die zeitlich genau abgestimmten Abläufe durcheinanderwirbelt. Dann aber taucht ein altes Foto von Pauls Olympiasieg auf - und seine Mitbewohner erinnern sich an den Helden von einst. Als er auch noch ein Rennen gegen den jungen Pfleger Tobias gewinnt, schlägt ihre Zurückhaltung in Begeisterung um, sie feiern mit ihm und feuern ihn an. Und entdecken mit ihm das Gefühl, dass auch für sie das Leben noch nicht ganz vorbei ist. Dann aber stirbt Margot, woraufhin Paul in tiefe Trauer verfällt. Kann er sein Versprechen noch einlösen? Dass er sein Rennen auch ohne sie zu Ende bringen wird, unaufhaltsam weiterläuft, heraus aus den traurigen Gedanken, in Richtung Marathon. Für sich selbst, aber auch für all jene, denen er es beweisen möchte - seiner Tochter Birgit, seinen Mitbewohnern, einer ganzen Stadt. Kilian Riedhof entfaltet sein bewegendes "Alter-Marathonmann-Drama" als großes, für die Würde der Figuren aufmerksames Unterhaltungskino, bis in die Nebenrollen glänzend besetzt, und drückt sich nicht vor den Schattenseiten. 2011 brillierte Riedhof mit "Homevideo", für das er viele Auszeichnungen erhielt, darunter den Deutschen Fernsehpreis. Mit "Sein letztes Rennen" kehrte Schauspiellegende Dieter Hallervorden im großen Stil ins Kino zurück: Dabei knüpft der auch als Regisseur, Theaterleiter und Autor aktive Komödiant nicht an seine "Didi"-Zeiten aus TV ("Nonstop Nonsens", 1975-1980) und Kino ("Didi - Der Doppelgänger", 1984) an, sondern an seine dramatischen Rollen - wie in dem medienkritischen "Das Millionenspiel" von Tom Toelle (1970). 2014 spielte Hallervorden eine der Hauptrollen in Til Schweigers "Honig im Kopf".
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