Saarland wird die nationalen Special Olympics 2026 ausrichten

Saarland wird die nationalen Special Olympics 2026 ausrichten

Thomas Braml   23.02.2024 | 14:31 Uhr

Die Entscheidung ist gefallen: Das Saarland hat sich gegen Nürnberg durchgesetzt und wird Ausrichter der Special Olympics National Games 2026. Erwartet werden 4000 Athleten und Athletinnen mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung und deren nichtbehinderte Unified-Partner.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatte das Saarland die offizielle Bewerbung für die Special Olympics National Games 2026 abgegeben. Für die Ausrichtung des größten inklusiven Multisport-Events hatte sich auch noch Nürnberg beworben. Nun fiel die Entscheidung zugunsten des Saarlandes. Das hat das Präsidium von Special Olympics Deutschland am Freitag entschieden.

Gute Sport- und Veranstaltungsstätten im Saarland

Mit ausschlaggebend für das Saarland als Ausrichter war wohl die Einbindung des gesamten Bundeslandes als inklusiven Gastgeber und das grenzüberschreitende Konzept des Saarlandes, in dem alle angrenzenden Regionen daran teilhaben können. Das Saarland verfügt über sehr gute Sport- und Veranstaltungsstätten, um den Athletinnen und Athleten die besten Bedingungen für ihre Wettbewerbe zu ermöglichen.

Die Veranstaltung selbst kann zum Inklusionstreiber für das Bundesland werden, was die infrastrukturellen Gegebenheiten für Menschen mit Behinderungen betrifft, insbesondere aber auch, was den Umgang und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben von Menschen mit geistigen Behinderungen anbelangt.

Video [aktueller bericht, 23.02.2024, Länge: 2:59 Min.]
Nationale Special Olympics 2026 finden im Saarland statt

Ministerpräsidentin Rehlinger: "Saarland ist stolz"

"Das Saarland ist stolz. Wir wollen wunderbare Gastgeber sein. Die nationalen Special Olympics werden ein Turbo für den Saar-Sport und für die Inklusion, für den Zusammenhalt der Vielfalt unserer Gesellschaft", sagte Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD).

Sportminister Reinhold Jost (SPD) versteht die Entscheidung als eindeutiges Bekenntnis zum Standort Saarland. "Ein ganzes Bundesland im Herzen Europas wird zum Gastgeber und unsere Nachbarn noch dazu: Denn zum ersten Mal in der Geschichte von Special Olympics Deutschland wird bei uns auch ein grenzüberschreitender Charakter in die Spiele miteinfließen."

Der Präsident der Special Olympics Saarland, Alexander Indermark, sieht für die Zukunft des inklusiven Sports im Saarland viele Chancen. "Ich bin davon überzeugt, dass wir mit der Ausrichtung der Spiele in unserem Bundesland Großes im Bereich Inklusion im Sport, aber auch im Sinne einer inklusiveren Gesellschaft erreichen werden. Den Zusammenhalt, den wir im Saarland leben, werden wir auch in die Spiele integrieren und an allen Ecken und Enden für Vielfalt und Toleranz werben."

IHK und VdK sehen große Chancen

Der Sozialverband VdK bezeichnete die Zusage als große Chance. "Das langfristige Ziel sollte sein, dass die Leistungen von Menschen mit Behinderungen immer öffentlich wahrgenommen werden und nicht nur dann, wenn Scheinwerferlicht auf sie gerichtet ist", sagte VdK-Landesgeschäftsführer Peter Springborn.

Von einer "großen Chance" spricht auch die IHK. Das Saarland könne sich als Standort für Großereignisse mit überregionaler Strahlkraft präsentieren. "Eine nationale Veranstaltung dieser Größenordnung kann die Wahrnehmbarkeit unseres Bundeslands erhöhen und zum wichtigen Impulsgeber für regionalwirtschaftliche Effekte werden, allen voran in der Tourismusbranche", sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Frank Thomé.

CDU: Toller Erfolg für das Land

Auch die CDU-Fraktion im Landtag spricht von einem tollen Erfolg für das Land. "Deshalb freuen wir uns, dass dieser besondere Wettkampf 2026 im Saarland stattfindet, und erkennen den großen Einsatz der Landesregierung hierfür an", sagte der sportpolitische Sprecher Patrick Waldraff. Er mahnte aber auch an, dass das Land die Kommunen und Sportverbände nun auch bei der Umsetzung der Großveranstaltung unterstützen müsse.

SPD-Fraktionschef Ulrich Commerçon freut sich auf die vielen Athletinnen und Athleten, aber auch Sportfans und Medienvertreter. "Das Saarland wird seine Gastfreundschaft und Begeisterung für den Sport unter Beweis stellen."

Bostalsee einer der Austragungsorte?

Einige der Wettbewerbe sollen unter anderem im Landkreis St. Wendel stattfinden. "Mit der Stadt St. Wendel und unserem Bostalsee stehen zwei Austragungsorte zur Verfügung, die ideal für dieses nationale Großevent geeignet sind, die geeignete Infrastruktur besitzen und vor allem von einem motivierten Team und begeisterten Menschen begleitet werden", erklärte Landrat Udo Recktenwald (CDU). Mögliche Disziplinen am Bostalsee seien Rudern, Kanu, Segeln und Freiwasserschwimmen.

Zudem sollen im Landkreis Saarlouis in zwei Hallen Wettbewerbe im Turnen und Handball ausgetragen werden. "Diese erfolgreiche Bewerbung zeigt einmal mehr, dass erstens im Saarland vieles möglich ist, wenn alle zusammen ein Projekt anpacken und zweitens, dass das Saarland ein inklusives Land für alle sein möchte", so der Saarlouiser Landrat Patrik Lauer (SPD).

Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 23.02.2024 berichtet.


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