Erfolge und Niederlagen der Saar-Athleten bei Olympia
Eine Medaille bei den Olympischen Spielen ist der Traum vieler Athleten – 33 Mal hat es für die Deutschen bei den Spielen in Paris geklappt. Die Bilanz der Saar-Athleten fällt gemischt aus.
Am 26. Juli sind die Olympischen Spiele in Paris gestartet, am Sonntag gingen sie zu Ende. Die Bilanz der deutschen Athleten bei den diesjährigen Spielen fällt durchwachsen aus – und auch für die Saar-Athleten lief nicht alles optimal.
Hellwig holt Gold mit Triathlon-Staffel
Positiv dürfte das Fazit von Triathlet Tim Hellwig, der am Olympiastützpunkt Saarbrücken trainiert und für den DJK SG St. Ingbert gestartet ist, ausfallen. Er landete beim Triathlon der Männer auf dem 18. Rang und war damit bester Deutscher.
Der größere Erfolg gelang ihm aber mit der Mixed Staffel – Hellwig sicherte sich mit seinen Team bestehend aus Lisa Tertsch, Lasse Lührs und Laura Lindemann tatsächlich Gold. "Ich bin sehr, sehr glücklich", freute sich Hellwig.
Ringer bester Deutscher Langstreckenläufer
Keine Medaille, aber auch den Titel als bester Deutscher erlief sich Langstreckenläufer Richard Ringer. Der frühere Europameister vom LC Rehlingen ist beim Marathonlauf mit einer Zeit von 2:09,18 Stunden auf dem zwölften Platz gelandet.
Für den Athleten ein Erfolg. Medaillen-Chancen hatte sich Ringer eigenen Angaben zufolge im Vorfeld ohnehin nicht ausgemalt, gewünscht hatte er sich eine Platzierung unter den besten Acht. Die hat er fast erreicht.
Medaillen im Tischtennis und Handball
Gleich zwei Mal auf dem Treppchen stand Tischtennis-Spieler Truls Möregårdh. Der Neuzugang des FCS TT gewann zunächst Silber im Tischtennis-Einzel. Im Teamwettbewerb holte er sich dann mit dem schwedischen Team Silber. Gegner und Gewinner war Seriensieger China.
Ex-HGS-Spieler Marko Grgic hatte mit dem deutschen Handball-Team die Chance auf Gold. Die Handballer spielten eine furiose Vorrunde und landeten so im Finale. Gegen Dänemark hatte die DHB-Auswahl allerdings keine Chance. Das Team verlor in Lille mit 26:39 (12:21) deutlich.
Nichtsdestotrotz ist Silber bei den Olympischen Spielen für die deutschen Handballer der größte Erfolg seit dem EM-Titel 2016.
Reichert schrammt an Medaillenplatz vorbei
Pech hatte dagegen der Saarländer Moritz Reichert. Fast hätte er es mit dem deutschen Volleyball-Team ins Halbfinale geschafft. Ein unglaublich enges Spiel mit dramatischem Ausgang gegen Gastgeber Frankreich verhinderte dies jedoch.
Reichert ist trotzdem zufrieden mit der Leistung: "Überhaupt bei Olympia dabei zu sein, im Viertelfinale zu sein, ist für uns auf jeden Fall auch schon einmal ein großer Schritt gewesen", sagte er im SR-Interview.
Silber für Malaika Mihambo
Ein weiterer Höhepunkt aus saarländischer Sicht ist die Silbermedaille für Malaika Mihambo und ihren saarländischen Trainer Uli Knapp.
Eine erstaunliche Leistung, da Mihambo immer noch unter den Folgen einer Corona-Infektion leidet. Nach ihrem Erfolg musste die Athletin mit einem Rollstuhl aus dem Stadion gefahren werden.
Pauline Schäfer-Betz patzt bei Qualifikation
Nicht so gut gelaufen bei den Spielen ist es für die frühere Weltmeisterin Pauline Schäfer-Betz. Sie musste ihren Traum vom olympischen Finale an ihrem Paradegerät, dem Schwebebalken, in der Qualifikation begraben.
Schäfer-Betz unterliefen bei ihrem Auftritt mehrere Wackler, weshalb sie die Top Acht in der Einzelwertung verpasste. Man brauche starke Nerven am Schwebebalken, diese hätte sie "nicht zu 100 Prozent mitgebracht", sagte Schäfer-Betz nach der Qualifikation.
Lisa Klein Bahnrad Vierer
Grund zur Hoffnung gab es im Vorfeld auch für den deutschen Bahnrad-Vierer der Frauen um Saarländerin Lisa Klein. Bei den Spielen in Tokio holten die Radsportlerinnen Gold. In Paris schafften sie es jedoch nur auf Platz 6.
Klein selbst war aber trotzdem mit ihrer Leistung zufrieden – sie könne sich nichts vorwerfen: "Ich denke, wir haben als Mannschaft zusammengehalten, alles gegeben – und in dem Moment war das drin, was eben drin war."
TG-Saar-Turner in Mehrkampf-Top-10
Die TG-Saar-Turner Joe Fraser aus Großbritannien und Oleg Verniaiev aus der Ukraine haben bei den Olympischen Spielen im Paris im Mehrkampf-Finale Plätze unter den besten Zehn erreicht.
Fraser kam mit 85.532 Punkten auf den fünften Platz, Verniaiev belegte mit 84.399 Punkten den achten Platz.
33 Medaillen für Deutschland
Am Ende landete Deutschland auf Platz zehn im Medaillenspiegel – insgesamt gab es 33 Medaillen und damit auch weniger als vor drei Jahren in Tokio. Das ist eine eher durchwachsene Bilanz. Platz zehn war das Minimalziel, der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte sich aber mehr erwartet.
Über dieses Thema hat auch die Sendung "Guten Morgen" auf SR 2 KulturRadio am 12.08.2024 berichtet.