Polizeigewerkschaft fordert Stadionverbote für Problem-Fußballfans

Die Gewerkschaft der Polizei im Saarland hat für gewalttätige Fußballfans konsequente Urteile und Stadionverbote gefordet. Der GdP-Landesvorsitzende Andreas Rinnert bezog sich damit auf die Krawalle zwischen Problemfans des 1. FC Saarbrücken und Anhängern von Hansa Rostock nach dem Zweitligaspiel am Samstag gegen Elversberg.

Bei den Krawallen sind nach Polizeiangaben mehrere Beamte verletzt worden. Es kam zum Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken. "Fußball-Chaoten haben hier einmal mehr die hässliche Seite des Fußballs gezeigt. Sie müssen konsequent verfolgt, abgeurteilt und von künftigen Spielbegegnungen gezielt ausgeschlossen werden", so Rinnert.

Krawalle nach Spiel der SVE?

Fans von Rostock und Saarbrücken widersprechen Darstellung der Polizei

Fußball-Fans und der FC Hansa Rostock selbst haben der Darstellung der Polizei zu einem größeren Einsatz nach dem Spiel der SV Elversberg gegen Hansa Rostock teilweise widersprochen. Krawalle zwischen Anhängern des 1. FC Saarbrücken und Rostock soll es nicht gegeben haben. Vielmehr sei der Einsatz der Polizei unverhältnismäßig gewesen.

GdP fordert Maßnahmen zur Entlastung

Es sei "äußerst besorgniserregend, wenn der Aufstieg eines heimischen Fußballclubs in die 2. Fußballbundesliga eine schier nicht leistbare Einsatzbelastung für die Kolleginnen und Kollegen der saarländischen Polizei nach sich zieht", sagte Rinnert weiter. Er forderte unter anderem, sofort über 100 Tarifbeschäftigte einzustellen, um Vollzugsbeamte von anderen Aufgaben zu entlasten.

Dass die Spiele der SV Elversberg und des 1. FC Saarbrücken die Saar-Polizei in der neuen Saison noch mehr fordern würde, war Mitte Juli bereits Thema im Innen- und Sportausschuss des Landtages. Dabei erklärte auch der CDU-Abgeordnete Patrick Waldraff, dass mehr Personal notwendig sei – "insbesondere weil davon auszugehen ist, dass auch die Zuschauerzahlen bei der SVE im Laufe der Saison noch steigen werden.“

Auch DPolG für mehr Personal

Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) hat ebenfalls mehr Personal und eine Beteiligung der Deutschen Fußball Liga (DFL) für Einsatzkosten bei Hochrisikospielen im Fußball gefordert. DPolG-Landeschef Markus Sehn sagte, bereits das erste Heimspiel der SV Elversberg in der 2. Bundesliga habe die Polizei gefordert.

Über dieses Thema haben auch die SR-Hörfunknachrichten am 07.08.2023 berichtet.

Mehr zur SV Elversberg und zum 1. FC Saarbrücken

Verein drückt Bedauern aus

Bier-Attacke: Elversberg will Stadionverbot für Täter

Die SV Elversberg hat den Vorfall um einen Schiedsrichter, der nach dem Spiel am Samstag mit Bier überschüttet wurde, verurteilt. Gleichzeitig kündigte der Verein für den Täter harte Konsequenzen an.

Bier auf Unparteiischen geschüttet

DFB verurteilt Umgang mit Schiedsrichter-Assistent beim Elversberg-Spiel

Nach der Niederlage der SV Elversberg gegen Hansa Rostock hat ein Zuschauer einen Schiedsrichter-Assistenten mit Bier überschüttet. Der Deutsche Fußball-Bund verurteilte das am Sonntag, der Betroffene will Strafanzeige stellen.

SVE gegen Hansa Rostock

Polizeieinsatz nach Partie im Saarbrücker Ludwigspark

Nach dem Fußball-Zweitligaspiel zwischen der SV Elversberg und Hansa Rostock ist es zu Krawallen zwischen Fanlagern des 1. FC Saarbrücken und Rostock gekommen. Im Einsatz waren Schlagstock und Pfefferspray. Einige Einsatzkräfte wurden verletzt.