Hackfleisch ist schnell verderblich und sollte deshalb zügig verarbeitet werden. Verbraucher haben die Wahl, zu welchem Hackfleisch sie greifen wollen. Worauf sollte man beim Kauf achten und ist die Qualität wirklich vom Preis abhängig? Für die Stichprobe gibt es gemischtes Hack von drei verschiedenen Anbietern:
- Abgepackt beim Discounter Aldi: Kilopreis: 5,98€, niedrigste Haltungsstufe 1
- Von der Frischetheke im Supermarkt Rewe: Kilopreis 7,97€, zumindest Haltungsstufe 2
- Bei einem Metzger: Das Kilo kostet hier ganze 16,50€. Das Fleisch soll aus der Region kommen – Haltungsform unbekannt
Schmeckt man die Qualitätsunterschiede?
Was sind Verbraucher bereit zu zahlen? Lohnt es sich mehr auszugeben? Wo liegen die Qualitätsunterschiede und schmeckt man die am Ende? Spitzenkoch Kevin von Holt soll das in seiner eigenen Kochschule bewerten. Er weiß nicht, welches Hack von wo kommt.
Beim eingekauften Fleisch sieht von Holt bereits beim Auspacken Unterschiede: „Optisch sieht man ja schon, dass es sehr hell ist – das deutet daraufhin, dass es einen hohen Fettanteil hat.” Dieses Hackfleisch ist dementsprechend auch qualitativ minderwertiger. Bei einem zu hohen Fettanteil im Hack kann das später in der Pfanne „wegschmelzen”, das Fleisch wird trocken. Bei zu niedrigem Fettanteil fehlt es an Geschmack.
Der Koch bereitet Frikadellen zu. Ein möglichst einfaches Rezept, damit der Fleischgeschmack gut durchkommt. Einen Unterschied bemerkt von Holt beim Kneten der Masse. Mal fühle es sich bröckeliger, mal breiiger an. Beim Braten fallen direkt die Frikadellen mit dem fetteren Hackfleisch auf: „Hier, wie ich schon vermutet habe, ist viel Fett drin, das tritt aus und brutzelt so schaumig... Und dabei geht eben Geschmack verloren.“
Für mehr Geld auch mehr Qualität und Genuss
Probieren dürfen hungrige Einkaufsbummler. Auch sie wissen nicht, woher das Hackfleisch kommt. Das Ergebnis: Die Rewe-Frikadellen kamen am wenigsten gut an, dann folgen die ALDI-Frikadellen und am besten hat den Testerinnen und Testern das Metzger-Fleisch geschmeckt.
Und auch der Profi schmeckt die Preisunterschiede heraus, für ihn allerdings wenig überraschend: „Es muss ja auch einen Grund haben, warum Preise sich anders gestalten. Das Discounter-Produkt ist deutlich kleiner, da es Wasser verloren hat, der Geschmack fällt ab. Das ist bei einem viel geringeren Kilopreis auch der Haltung geschuldet.“ Im Gegensatz dazu stehe das Metzgerprodukt, hier merke man wirklich, dass das Fleisch besser schmecke.
Wer es bezahlen kann, bekommt für mehr Geld also auch mehr Qualität und Genuss. Die günstige Variante schmeckt auch Vielen, hat allerdings den Nachteil der schlechten Haltungsform.
Über dieses Thema berichtet auch die Sendung "Wir im Saarland – Service" am 07.05.2024 im SR Fernsehen.