Digitale Bezahlstation über der französischen Autobahn. Bezahlen ohne Schranke. (Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Ketty Beyondas)

Digitale Maut in Frankreich: Wer nicht zahlt, muss mit Geldstrafe rechnen

  30.07.2024 | 12:20 Uhr

Im Urlaub nach Frankreich? Wer dabei über die Autobahn reist, muss vielerorts Maut bezahlen. Statt am Kassenhäuschen geht das inzwischen teils auch digital. Aber wer sich nicht um die Bezahlung kümmert, muss mit Strafen bis zu 375 Euro rechnen.

Wer in Frankreich auf der Autobahn unterwegs ist, hat vielleicht schon Bekanntschaft mit dem neuen Mautsystem gemacht. Statt langen Warteschlangen am Kassenhäuschen, werden über das System "Free Flow" automatisch die Kennzeichen mit einer Kamera erfasst.

Das System gibt es bereits seit 2019 auf der A4 für die Mautstelle Boulay. Im Juni wurde es nun auch auf der A14 von Paris in Richtung der Normandie in Betrieb genommen. Im Dezember soll der restliche Abschnitt bis zur Küste über die A13 folgen.

Automatische Abbuchung hilfreich

Autofahrer, die häufig durch Frankreich fahren, können sich für die Bezahlung eine elektronische Mautbox hinter der Windschutzscheibe installieren. Die Maut wird dann automatisch berechnet und abgebucht.

Urlauber, die nur gelegentlich die französische Autobahn nutzen, haben mehrere Möglichkeiten für die Bezahlung. Am einfachsten ist es hier, sein Fahrzeug online zu registrieren. Damit stimmt man zu, dass die Maut automatisch abgebucht wird.

Zudem kann man auch im Nachhinein bezahlen - binnen 72 Stunden nach Nutzung der Autobahn. Der Nachteil: Man muss wissen, wer die entsprechende Strecke betreibt. Die Sanef ist zum Beispiel ist für die Strecke in die Normandie zuständig. Für andere Teilstrecken sind es aber andere Betreiber.

Geldstrafe bis 375 Euro möglich

Wer nicht zahlt, muss mit einer Strafe rechnen. Zunächst erhalten die Betroffenen eine Zahlungsaufforderung, die meist auch bereits eine Strafgebühr enthält.

Wer die Mahnung dann ignoriert, der zahlt nach zwei Wochen schon eine Strafe von 90 Euro. Wer dann noch zögert, erhält im schlimmsten Fall nach zwei Monaten eine Strafe von 375 Euro.

Über dieses Thema hat auch die Sendung "SR 1 - Deine Eins" am 30.07.2024 im Radio berichtet.


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