Traditionelle Nikolausumzüge in Lothringen
Umzüge mit Motivwagen und Bonbonwerfen – das gibt es nicht nur an Faasend. In Lothringen feiert man den Nikolaus nämlich mit richtig großen Straßenumzügen.
Das Nikolausfest wird bei unseren lothringischen Nachbarn auf ganz eine ganz besonders beeindruckende Weise begangen – nämlich mit großen Umzügen.
Wie der Nikolaus nach Lothringen kam
Aber warum Umzüge zu Nikolaus? Ursprünglich geht das christliche Nikolausfest auf den Heiligen Bischof Nikolaus in Myra in der heutigen Türkei zurück. Dort soll er sich, so die Legende, besonders um Arme und Kinder gekümmert haben.
Und zu ebenjenem Nikolaus haben die Lothringer ein ganz besonderes Verhältnis. Er ist der Schutzpatron der Region und in Lothringen sitzen er und Knecht Ruprecht auf dem größten Motivwagen des Umzuges und werfen Bonbons.
Der 6. Dezember fällt dieses Jahr ja genau zwischen zwei Wochenenden, sodass der Nikolausumzug in vielen lothringischen Städten erst in einer Woche stattfindet, so wie auch in Saargemünd oder in Nancy – das ist traditionell der größte und schönste Umzug Lothringens. Wobei es dort wohl einen Streik der städtischen Mitarbeiter geben wird. Darum könnte der eventuell auch ins Wasser fallen.
Lothringer Legenden
Eine weitere Legende besagt, dass der lothringische Edelmann Aubert de Varangéville einen Zeigefinger des Heiligen aus dessen Grabstätte im italienischen Bari entwendet und nach Lothringen gebracht haben soll.
Und noch eine Legende gibt es: Der Edelmann Cunon de Linange, Herr von Réchicourt, soll als Gefangener auf einem Kreuzzug im Nahen Osten zum Heiligen Nikolaus gebetet haben. Nachdem er eingeschlafen und wieder aufgewacht war, soll er sich auf wundersame Weise in dem kleinen lothringischen Dörfchen, dem heutigen Saint-Nicolas-de Port, wiedergefunden haben.
Eben dort, wo sich heute in einer großen Kathedrale der Zeigefinger des Nikolaus und die Ketten des Kreuzritters befinden sollen.
Nikolausumzug Nancy
Weitere Informationen
www.nancy-tourisme.fr/de
Über diese Thema haben auch die Hörfunknachrichten am 02.12.2023 berichtet.
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