Bildschirmzeit von Kindern und Jugendlichen: Luxemburg erstellt Leitlinien
Weniger Zeit am Bildschirm, mehr Gespräche mit der Familie und Freunden: Das ist das Ziel einer neuen Kampagne des luxemburgischen Bildungsministeriums. Sie soll vor allem Kinder und Jugendliche erreichen.
Luxemburg startet eine Kampagne des Bildungs-, Kinder- und Jugendministeriums zur "Bildschirm-Leben-Balance". Wie Bildungsminister Claude Meisch bei der Eröffnungsveranstaltung am Montag mitteilte, bekommen Erzieherinnen und Erzieher, Lehrkräfte, Eltern sowie weitere Erziehungsberechtigte damit klare Regeln für den Umgang mit Medien an die Hand.
Bis drei Jahre keine Bildschirme, bis zwölf Jahre kein eigenes Smartphone oder Tablet, bis 15 Jahre kein Zugang zu sozialen Medien: Diese Empfehlungen gründen sich auf die sogenannte 3-6-9-12-Regel des bekannten französischen Kinderpsychologen Serge Tisseron. Seine Regel besagt: Kein Fernsehen unter drei Jahren, keine eigene Spielkonsole vor sechs Jahren, Internet nach neun Jahren und soziale Netzwerke nach zwölf Jahren.
Mehr Zeit ohne Smartphone verbringen
Gleichzeitig will das luxemburgische Ministerium die Bedeutung des "echten" Kontaktes zu Familien und Freunden wieder in den Vordergrund rücken, nicht mit Computer oder Handy verbrachte Zeit soll stärker gefördert werden. "Die Zeit, die wir, Erwachsene und Kinder, mit dem Smartphone verbringen, ist oft verlorene Zeit zu Lasten der wertvollen Momente mit der Familie oder den Freunden", so Meisch.
Die Luxemburger Kampagne zur "Screen-Life-Balance" besteht in den kommenden Wochen aus Workshops, Aktionen und Plakaten, alle Familien von Grundschulkindern bekommen darüber hinaus einen Elternbrief zugeschickt.
Es ist nicht die erste Aktion in Luxemburg, die Kinder und Jugendliche dazu bringen soll, weniger Zeit am Smartphone zu verbringen. An Grundschulen sind sie bald ganz verboten, an weiterführenden Schulen während des Unterrichts.
Über dieses Thema haben auch die SR info-Nachrichten im Radio am 01.10.2024 berichtet.