Kritische Fragen zur Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Cattenom

Welche Sicherheitsbedingungen müssen gewährleistet sein, damit die vier Blöcke in Cattenom 50 Jahre lang laufen dürfen? Um diese Frage ging es bei einer Informationsveranstaltung in Cattenom am Dienstag. Aus dem Saarland war niemand gekommen.

In Cattenom hat es am Dienstagabend einen Bürgerdialog mit luxemburgischer und deutscher Beteiligung gegeben. Dabei ging es um die generelle Laufzeitverlängerung bestimmter Atomkraftwerke in Frankreich, zu denen auch die vier Blöcke in Cattenom gehören.

Während Luxemburg gleich zwei Vertreter auf dem Podium hatte, war aus dem Saarland niemand gekommen. Ganz kurzfristig sei abgesagt worden, sagte die Frau, die für das Saarbrücker Umweltministerium eingesprungen war: Elisabeth Quaré vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Trier.

Kritische Fragen zur Laufzeitverlängerung des Atomkraftwerks Cattenom

Kritische Fragen aus Luxemburg und Deutschland

Sowohl die luxemburgischen als auch die deutschen Teilnehmenden im Publikum hatten eine Menge kritischer Fragen – etwa zur zunehmenden Trockenheit durch den Klimawandel bzw. dazu, ob es genügend Kühlwasser gibt. Die Vertreter des Cattenom-Betreibers EDF versicherten, das Wasser reiche, die EDF sei aber auch auf der Suche nach neuen Quellen.

Cattenom-Direktor Jérôme Le Saint erklärte außerdem, Block 1 sei heute sicherer als vor 40 Jahren. Alle Teile seien ausgetauscht und verbessert. Quaré vom BUND kritisierte, das nütze im Falle des Reaktordruckbehälters – also dort, wo die Atomkollisionen stattfinden – nichts. Dieser könne nicht ausgetauscht werden.

Die meisten Bürger im Publikum waren Menschen aus Cattenom und Umgebung. Sie äußerten kaum Kritik.

Staat will Bürger einbinden

Die Informationsveranstaltung fand im Rahmen einer konzertierten Aktion des französischen Staates zur Atompolitik in Frankreich statt. Die Menschen selbst wurden also gefragt, was sie von einer Laufzeitverlängerung halten.

Klar ist allerdings: Es geht nicht um das "Ob", sondern um das "Wie" für eine Laufzeit von bis zu 50 Jahren – oder sogar mehr.

Revisionsarbeiten im Akw

Mitte Februar ist der Block 4 des Atomkraftwerks Cattenom heruntergefahren worden, um eine sogenannte „Zehnjahresrevision“ vorzunehmen. Das Ziel: Man will eine Laufzeitverlängerung für den Reaktorblock um weitere zehn Jahre. Bislang haben drei der insgesamt vier Blöcke eine solche Laufzeitverlängerung erhalten.

Über dieses Thema berichteten die SR info-Nachrichten im Radio am 14.05.2024.

Mehr über das Akw-Cattenom

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