Saarländische Dialekte als DNA gespeichert
Im Saarland wird Kulturgeschichte geschrieben: Saarländische Mundarten werden erstmals in DNA gespeichert, um sie für Jahrtausende zu bewahren.
Wie können wir die Flut von Wissen, Daten und Dingen für nachfolgende Generationen bewahren? Was ist wirklich wichtig, was kann weg? Die saarländischen Mundarten jedenfalls zu den Dingen, die bewahrt werden müssen - laut Forscherinnen und Forschern aus Deutschland und der Schweiz.
Das Historische Museum Saar will in Zusammenarbeit mit den beiden Professoren Robert Grass aus Zürich und Reinhard Heckel aus München die saarländischen Dialekte wissenschaftlich haltbar machen - indem sie in DNA übertragen wird. Dazu haben die Forscher bereits digitale Tonspuren und phonetisch transkribierte Texte in den genetischen Code übersetzt.
Saarländische Dialekte als DNA-Baustein
„Während auf einer CD oder einer Computerfestplatte Informationen in einer Abfolge von Nullen und Einsen gespeichert sind, speichert die Biologie genetische Information in einer Abfolge von vier DNA-Bausteinen - A, C, G und T“, erklärt Grass. Auf rund 920.000 kurzen DNA-Molekülen wurden die Dateien bereits gespeichert und anschließend in winzige (nanometergroße) Glaskügelchen eingeschlossen, die je einen Teil der Information tragen.
Diese Technologie bietet eine beispiellose Speicherdichte, die herkömmliche Medien bei Weitem übertrifft. Ein Gramm DNA kann bis zu 17.000 Petabyte an Daten speichern, was in etwa der Datenmenge von vier Milliarden DVDs entspricht.