Neues Selbstbestimmungsgesetz wird gut angenommen

Neues Selbstbestimmungsgesetz wird gut angenommen

Hannah Stumpf   18.10.2024 | 20:56 Uhr

Im Saarland wird die neue Möglichkeit, seinen Namen und seinen Geschlechtseintrag beim Standesamt ändern zu lassen, gut angenommen. Sie ist durch das neue Selbstbestimmungsgesetz geregelt, das im November in Kraft tritt. Der Lesben- und Schwulenverband Saar spricht von einem Befreiungsschlag.

Das richtige Geschlecht eintragen zu lassen, ist für Trans-, Inter- und nicht binäre Menschen durch das neue Gesetz deutlich einfacher. Also für Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, die mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen geboren wurden, oder die sich weder als männlich noch als weiblich identifizieren.

Video [aktueller bericht, 18.10.2024, Länge: 2:29 Min.]
Selbstbestimmungsgesetz: Wie viele Anträge wurden gestellt?

Seit August konnten Änderungsanträge gestellt werden. Beim Standesamt in Saarbrücken haben das bislang 45 Menschen gemacht, in Saarlouis 16, in Homburg und St. Wendel zehn und in St. Ingbert sechs.

Gute Erfahrungen mit neuem Antragsverfahren

Die Erfahrungen mit dem neuen Antragsverfahren seien gut, so der Vorstand des Lesben- und Schwulenverbands Saar, Tim Stefaniak. Für Betroffene sei es eine neue Selbstbestimmung. Das alte Verfahren nach dem Transsexuellengesetz war langwierig, teuer und für Betroffene oft diskriminierend.

Über dieses Thema hat auch die SR info Rundschau am 18.10.2024 berichtet.


Mehr zur Queeren Szene im Saarland

Christopher Street Day
50.000 Menschen feierten CSD in Saarbrücken
Die Parade zum Christopher Street Day in Saarbrücken hat am Sonntag Tausende Besucherinnen und Besucher angelockt. Nach Angaben der Polizei verfolgten rund 50.000 Menschen den Demonstrationszug durch die Innenstadt.

Ein Jahr neues Transfusionsgesetz
Homosexuelle und Trans-Personen können leichter Blut spenden – trotzdem wäre mehr möglich
Lange war diskutiert worden, 2023 kamen sie dann endlich – die Erleichterungen für Menschen aus der queeren Gemeinschaft, Blut zu spenden. Ein erhoffter Nebeneffekt – insgesamt deutlich mehr Blutspenden – scheint aber ausgeblieben zu sein. Und der LSVD-Landesverband sieht Raum für Nachbesserungen.

Katholischer Priester zur Segnung homosexueller Paare
„Ein bisschen weniger Diskriminierung ist immer noch Diskriminierung“
Queere Paare dürfen künftig in der katholischen Kirche gesegnet werden. Das hat der Vatikan Anfang der Woche verkündet. Der katholische Priester Wolfgang Rothe spricht im SR-Interview über diese Erlaubnis aus Rom – und erklärt, warum er trotzdem noch Diskriminierung gegenüber Homosexualität sieht.

Angriffe auf LGBTQ-Community
Hasskriminalität gegenüber queeren Menschen – ein Problem im Saarland?
Verbale oder körperliche Angriffe gehören immer noch zum Alltag lesbischer, schwuler, bisexueller und transgeschlechtlicher Menschen. In Deutschland wurden vergangenes Jahr mindestens 1400 queere Menschen angegriffen. Wie sieht es im Saarland aus? Und was wird gegen queerfeindliche Gewalt getan?

Artikel mit anderen teilen


Push-Nachrichten von SR.de
Benachrichtungen können jederzeit in den Browser Einstellungen deaktiviert werden.

Datenschutz Nein Ja