Weitere Stolpersteine in Saarbrücken verlegt
In Alt-Saarbrücken und in St. Johann sind am Mittwoch drei neue Stolpersteine verlegt worden. Sie sind Teil einer größeren Verlegungsaktion, die der Stadtrat im Frühjahr beschlossen hat.
Mit drei neuen Stolpersteinen soll an die Saarbrücker NS-Opfer Wilhelm Diesel, Helene Kuhn und deren Mutter Fanny Fröhlich erinnert werden. Der in Ottweiler geborene Diesel war nach Angaben der Stadt 1940 in Saarbrücken in Vorbeugehaft genommen worden und zwei Jahre später in die Tötungsanstalt Schloss Hartheim geliefert worden. Sein Stolperstein findet sich vor der Schloßstraße 8 in Alt-Saarbrücken.
Helene Kuhn war 1942 verhaftet und kurz nach ihrer Ankunft im Konzentrationslager (KZ) Auschwitz ermordet worden. Ihr Mutter Fanny Fröhlich konnte der Verhaftung zunächst entgehen, wurde dann aber im August 1942 festgenommen und im KZ Theresienstadt ermordet. Ihre Stolpersteine wurden vor dem Haus Graf-Johann-Straße 8 in St. Johann verlegt.
"Gebot des Anstandes und der Menschlichkeit"
"Durch die Verlegung der Stolpersteine wollen wir die Opfer der NS-Zeit in Erinnerung behalten. Das ist ein Gebot des Anstandes und der Menschlichkeit", sagte Oberbürgermeister Uwe Conradt (CDU). Die Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig sind kleine Messingtafeln auf einem Betonwürfel, die in den meisten Fällen vor den ehemaligen Wohnhäusern der Opfer verlegt werden.
Demnig hatte 1992 damit begonnen, Stolpersteine zu verlegen. Die ersten Stolpersteine in Saarbrücken wurden 2010 verlegt. Zuletzt gab es noch einmal eine größere Verlegeaktion mit insgesamt 29 Stolpersteinen.