2500 Länder-Beschäftigte gingen in Saarbrücken auf die Straße
Unter dem Motto „Zusammen geht mehr“ haben am Dienstag nach Polizeiangaben 2500 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder in Saarbrücken gestreikt. Dazu hatten Verdi und der saarländische Beamtenbund aufgerufen. Die Gewerkschaften wollen so den Druck auf die Länder vor der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag erhöhen.
Gleicher Job, aber schlechtere Bezahlung: Das ist die Hauptkritik der Beschäftigten der Länder. Denn die Mitarbeitenden – etwa an der Uniklinik in Homburg oder bei der Landespolizei – verdienen teilweise mehrere Hundert Euro brutto weniger, als ihre Kolleginnen und Kollegen, die bei den Kommunen oder dem Bund beschäftigt sind. Deshalb fordern sie 10,5 Prozent mehr Gehalt – mindestens jedoch 500 Euro mehr pro Monat.
Deshalb demonstrierten am Dienstag 2500 Menschen vor der Saarbrücker Staatskanzlei im Beisein von Innenminister Reinhold Jost und Finanzminister Jakob von Weizsäcker (beide SPD).
Ewald Linn, der Landesvorsitzende der Gewerkschaft dbb saar, sagte dem SR, er befürchtete, dass die Länder ohne guten Tarifabschluss weiter den Anschluss verlieren werden. Schon jetzt seien viele Stellen unbesetzt, weil der Arbeitgeber Land nicht attraktiv genug sei. Die Arbeitgeberseite müsse sich jetzt dringend bewegen.
"Für die Länder nicht leistbar"
Die zuständige TDL – die Tarifgemeinschaft deutscher Länder – hat schriftlich mitgeteilt, dass die Länderfinanzen extrem angespannt sind. Die Forderungen der Gewerkschaften würden die Länder laut TdL jährlich mit rund 20,7 Milliarden belasten. Das sei – trotz aller Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten - für die Länder nicht leistbar.
Sollte es bei den Verhandlungen bis zum Wochenende keine Einigung geben, könnten die Gewerkschaften ihre Mitglieder zur Urabstimmung aufrufen. Dann könnten die Beschäftigten der Länder Anfang 2024 großflächig streiken.
Aktionen schon am Montag
Warnstreiks gab es zudem, wie bereits am Montag, beim Landesbetrieb für Straßenbau, in den saarländischen Ministerien und bei den Studierendenwerken an den Hochschulen.
Über dieses Thema berichteten die SR-Hörfunknachrichten am 05.12.2023.